24.01.2013

Alte Fesseln abschütteln: Die Paneuropäische Ölpipeline (PEOP)

Die Paneuropäische Ölpipeline (PEOP)
Die Paneuropäische Ölpipeline (PEOP)

Da der Energiebedarf steigt, liegt es auf der Hand, dass Europa sich nicht weiterhin auf mangelhafte, alternde Pipelines verlassen kann, um die Lieferung von Öl- und Gasprodukten zu sichern. Es ist eine unabwendbare Realität, der sich europäische Regierungen und Importeure nun scheinbar endlich stellen, dass Europa neue Wege finden muss, um die Kapazitäten sicher zu erhöhen und sich gleichzeitig von ihrer Abhängigkeit von alternden Versorgungsleitungen aus dem Osten zu befreien. Ein naheliegender Weg, um dieses Ziel zu erreichen, besteht darin, die Konstruktion von effizienten und sicheren Energieversorgungsleitungen entlang alternativer Versorgungsrouten voranzutreiben.

Neben dem Problem der Qualitätsminderung der Rohrleitungen und der daraus resultierenden Versorgungsprobleme besteht der geopolitische Aspekt der europäischen Energieversorgungskette. Eine Erhöhung der Pipelineanzahl aus einem breiteren Spektrum an Quellen würde dazu beitragen, Europas derzeitige Abhängigkeit von potenziell unstabilen Partnern in Nahost zu verringern und den überwältigenden Einfluss von Russland einzuschränken.

Ein naheliegender Weg, um dieses Ziel zu erreichen, besteht darin, die Konstruktion von effizienten und sicheren Energieversorgungsleitungen entlang alternativer Versorgungsrouten voranzutreiben.

Von allen neuen gegenwärtig diskutierten Ölpipeline-Projekten, ist die PEOP eines der aufstrebendsten und vielversprechendsten. Dieses Projekt stellt eine aktualisierte Version des früheren CPOT (Constanta-Pancevo-Omisalj-Trieste)-Projekts dar. Diese Pipeline soll Öl vom Kaspischen Meer und Russland vom rumänischen Schwarzmeerhafen Konstanza durch Rumänien, Serbien, Kroatien und Slowenien zum endgültigen Bestimmungsort in Triest, Italien transportieren, wo eine Anbindung an die Erdölpipeline TAL (Trans-Alpine Line) sowie an das italienische Pipeline-Netz besteht.

Ursprünglich vereinbart und unterzeichnet vom europäischen Kommissar für Energie und den fünf südeuropäischen Nationen Rumänien, Serbien, Kroatien, Slowenien und Italien im Jahre 2007, wurde die Pipeline zur Umsetzung verschiedener Ziele geplant: Erstens soll dadurch eine kosteneffektive Energieversorgung bei Minimierung der Ölverschmutzungsrisiken im Schwarzen Meer und im Mittelmeer erreicht werden. Zweitens würde eine neue Versorgungsleitung die stark überlasteten Tankerrouten der Bosporus-Meeresstraße entlasten. Neben diesen logistischen und wirtschaftlichen Vorteilen würde die PEOP durch die Bereitstellung einer alternativen und zuverlässigen Versorgungsroute den Würgegriff Russlands auf europäischen Märkten lockern.

Bedauerlicherweise traten bei einem Projekt, das so vielversprechend begonnen hatte, dass das Datum bis zur Inbetriebnahme auf vier Jahre festgelegt wurde, Probleme schnell zutage. Italien, als größter einzelner wirtschaftlicher Teilnehmer und Bereitsteller des Haupthafens in Triest, blieb zurückhaltend im Engagement bei der PEOP. Dies erzeugte Spannungen mit den kroatischen und slowenischen Co-Sponsoren des Projektes. Ante Markov, der kroatische Vorstandsvorsitzende von JANAF, ging sogar so weit Italien „einen Mangel an hinreichendem Willen für das Projekt.“ zu bescheinigen. Die Europäische Gemeinschaft hebt ungeachtet der bestehenden Streitigkeiten unter den Teilnehmern weiterhin die Wichtigkeit und die Vorteile des PEOP-Projekts hervor.
Auf der zehnten jährlichen GIE (Gas Infrastructure Europe)-Konferenz, erklärte Günther Oettinger, der europäische Kommissar für Energie, dass die EU dabei ist, „ihr Gasinfrastruktursystem in bester Weise zu entwickeln.“ Und, dass er die Umsetzung der „paneuropäischen Energiestrategie (Pan European Plan)“ in den nächsten Jahren erwartet.

Projekte wie die PEOP verwandeln die Öl- und Gasindustrie in Europa in einen multinationalen Schmelztiegel und zwingen Lieferanten dazu sich an eine neue Umgebung anzupassen.

Als ein Übersetzungsunternehmen mit FPAL-Registrierung, nimmt sich EVS Translations gerne auch Ihrem Übersetzungsprojekt im Bereich Öl und Gas an.