29.04.2014

Amuse -Bouche / Amuse-Gueule

Amuse -Bouche
Wort des Tages – Amuse -Bouche / Amuse-Gueule

Gast:                   

„Hannibal, gestehen Sie. Was ist dieses köstlich aussehende Amuse-Bouche?“

Hannibal Lecter:             

„Ich fürchte… wenn ich Ihnen das sage, würden Sie es nicht einmal versuchen.“

(Roter Drache)

 

Wenn Sie ein edles französisches Restaurant besuchen, könnte es durchaus sein, dass Sie einen Gruß aus der Küche in Form einer kleinen Vorspeise erhalten, die nicht auf der Speisekarte steht. Diese kostenlosen Häppchen geben Chefköchen die Gelegenheit, ihre Künste zu zeigen, bevor mit der Bestellung, dem Kochen und der Nahrungsaufnahme der „ernste“ Teil der Mahlzeit beginnt. Glücklicherweise dürften die Ingredienzen weitaus weniger Anlass für Kontroversen bieten als jegliche von Hannibal Lecter kredenzte Delikatesse.

Ein Amuse-Bouche (etwas, das Ihrem Mund gefallen soll) oder Amuse-Gueule (etwas, das Ihrem Gaumen schmeicheln soll) werden fast synonym verwendet, wobei „Bouche“ in Frankreich weiter verbreitet ist und „Gueule“ als gehobener gilt und allgemein häufiger verwendet wird. Umgangssprachliche Pendants im Englischen sind die weniger poetischen „Munchies“ (Knabbereien) oder „Nibbles“ (Häppchen).

Die Begriffe wurden in Frankreich erstmals kurz nach dem zweiten Weltkrieg verwendet und hielten im Laufe der folgenden 20 Jahren Einzug in die feinen Restaurants in aller Welt. Heutzutage wäre es für ein Restaurant mit Ambitionen auf einen Stern im Guide Michelin undenkbar, diese kulinarischen Willkommensgrüße nicht zu servieren, und da sie gewissermaßen den Ton für eine Mahlzeit vorgeben, sind sie für das kulinarische Erlebnis inzwischen wohl ebenso bedeutsam wie alles, was auf der Speisekarte zu finden ist.

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Dann drücken Sie “Gefällt mir” oder “teilen” uns auf Facebook oder in unseren anderen Social Media Links.