19.02.2014

Arbeitsschutz: Sein Preis und Wert

Arbeitsschutz
Arbeitsschutz: Sein Preis und Wert

Auch wenn die Relevanz wirkungsvoller Arbeitsschutzbestimmungen unumstritten ist: Die Gewährleistung der Sicherheit am Arbeitsplatz und der Umsetzung bester Verfahren ist meistens mit hohen Kosten verbunden. Wer die Gesundheit an erste Stelle setzen will, muss ähnlich wie beim bewussten Kauf ökologisch erzeugter und gesunder Lebensmittel einen Kompromiss eingehen, denn Qualität hat ihren Preis. Bioprodukte mögen zwar besser für uns sein, aber viele Verbraucher kaufen eher nach Kosten- als nach Qualitätsgesichtspunkten und wählen daher die weniger teuren, verarbeiteten Artikel. Wenn wir diese Analogie nun auf den Arbeitsschutz übertragen, so interessieren sich westliche Verbraucher auch hier eher für den Preis eines Produkts als für die Bedingungen, unter denen es gefertigt wurde.

Auf den ersten Blick wäre es abwegig zu sagen, dass der Preis keine Rolle spielt. Den meisten Kaufentscheidungen liegen Kostenüberlegungen zu Grunde – aber wo sind die Grenzen? Sind Verbraucher wirklich bereit, ihre Gewohnheiten zu ändern, wenn sie erfahren, unter welch miserablen Bedingungen ihre Billigware produziert wurde? Folgende Ereignisse haben in den letzten Jahren das Verbraucherbewusstsein geschärft:

  • Gefährlich hoher Anteil an bleihaltigen Farben in Mattel-Spielzeug aus chinesischer Produktion
  • Über 1.000 Todesfälle und viele weitere Unfälle (alleine im Jahr 2013) in Textilfabriken in Bangladesch (Hauptursache: Brände und schlechte Arbeitsbedingungen)
  • Berichte über lasche Sicherheitsbedingungen in pakistanischen Textilfabriken wie verbaute Ausgänge und mangelhafte Feuerlöscher

Die Liste ließe sich mühelos erweitern. Worum es hier aber eigentlich geht, ist die Frage, ob Berichte über schlechte Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen und ihre Folgen das Kaufverhalten wirklich beeinflussen. Denn erst wenn sich die Verbraucher entschließen, keine Erzeugnisse mehr zu kaufen, die von solchen Vorfällen betroffen sind, sind die Hersteller gezwungen, in angemessene Arbeitsschutzmaßnahmen zu investieren. Bisher reagierten die Unternehmen auf publik gewordene Missstände im Bereich Gesundheit, Sicherheit und Arbeitsschutz reflexartig mit Produktrückrufen, Entschädigungen und dem Versprechen, dass so etwas in Zukunft nicht mehr vorkommen würde. Leider ist diese Reaktion nur kurzsichtig. Maßnahmen wie diese leisten nicht mehr als Schadensbegrenzung, wenn der Ruf des Unternehmens bereits erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Ein viel wirkungsvollerer Ansatz wäre eine proaktive Denkweise, mit der sich solche Vorfälle gar nicht erst ereignen würden. Das Ziel sollte nicht alleine darin bestehen, einen Reputationsverlust zu vermeiden, sondern branchenführende Sicherheitsstandards umzusetzen, die das Firmenimage verbessern können.

Unternehmen müssen ihren Kunden und Investoren glaubhaft vermitteln, dass unentwegt Schritte für einen verbesserten Arbeitsschutz unternommen werden, und das unabhängig davon, ob sich Vorfälle ereignen oder nicht. Erst dann lässt sich die Öffentlichkeit davon überzeugen, dass es sich um einen Qualitätshersteller mit sicheren Arbeitsstandards und Produkten handelt; von den positiven PR-Möglichkeiten ganz zu schweigen. Wer diese Strategie verfolgt, zahlt nur einen geringen Preis für die Sicherheit und kommt in den Genuss zahlreicher positiver Nebeneffekte.

Das Übersetzungsunternehmen EVS Translations hat sich auf die Bereitstellung professioneller Sprachdienstleistungen für global aufgestellte Unternehmen spezialisiert. Einer unserer Schwerpunkte liegt auf der Übersetzung von Richtlinien, Unterweisungen, Broschüren und Schulungsunterlagen zum Thema Arbeitssicherheit. Besuchen Sie uns auf dem XX. Weltkongress für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Frankfurt im August oder nehmen Sie Kontakt zu uns auf um zu erfahren, wie wir gemeinsam das Beste aus Ihren Arbeitsschutzprogrammen holen können.