07.02.2012

BRIC-Regionen – Sprachprobleme überwinden

BRIC-Regionen – Sprachprobleme überwinden
BRIC-Regionen – Sprachprobleme überwinden

Internationale OEMs und Automobilzulieferer bereiten sich derzeit auf die aller Voraussicht nach stark steigende Automobilnachfrage aus den BRIC-Ländern in den nächsten zehn Jahren vor.

Wir haben potenzielle Sprachprobleme, mit denen Unternehmen unter Umständen auf diesen Märkten konfrontiert werden, näher beleuchtet.

Welche Sprachen werden gesprochen?

Um herauszufinden, ob Ihr Unternehmen eventuell auf Sprachprobleme stoßen wird, ist es wichtig zu wissen, welche Sprachen und Dialekte in den entsprechenden Ländern gesprochen werden.

Brasilien – Brasilianisches Portugiesisch (es besteht ein Unterschied zu europäischem Portugiesisch)

Russland – Russisch ist Amtssprache, regional gibt es jedoch 27 weitere offizielle Sprachen.

Indien – Erste Amtssprache ist Hindi, zweite Amtssprache Englisch. Andere weit verbreitete Sprachen sind z. B. Bengalisch, Telugu, Marathi, Tamil, Urdu, Punjabi, Gujarati, Kannada und Malayalam.

China – Die beiden Hauptsprachen in China sind Kantonesisch und Mandarin. Ihr Übersetzungsdienstleister möchte jedoch wissen, ob Sie Ihre Übersetzung in vereinfachtem oder traditionellem Chinesisch benötigen. Daher sollten Sie sich des Unterschieds bewusst sein. Bei Kantonesisch handelt es sich um traditionelles Chinesisch und bei Mandarin um vereinfachtes Chinesisch. Mandarin ist die offizielle Sprache der Volksrepublik China, Kantonesisch wird vor allem in Hongkong, Macau und in der chinesischen Provinz Guangdong gesprochen.

Welche Faktoren sind bei Übersetzungen für diese Märkte zu berücksichtigen?

Obgleich viele internationale OEMs und Automobilzulieferer regelmäßig Dokumente erstellen, die dann übersetzt werden, sind sie sich oft nicht bewusst, welche Übersetzungsprobleme sich im Zusammenhang mit den Sprachen der BRIC-Länder  ergeben können.

Wir haben eine kurze Liste der typischen Problembereiche zusammengestellt:

  • Kompatibilitätprobleme bei Schriftarten
  • Erstellung von druckfertigen PDF-Dateien
  • Probleme im Bereich Layout/Formatierung/DTP
    Internationalisierung
  • Übersetzung vs. Lokalisierung
  • Qualitätssicherung durch Partner vor Ort
  • Inkorrekte Verwendung von technischen Fachbegriffen
  • Verständnisfehler/inkorrekte Verwendung von Abkürzungen
  • Probleme in Verbindung mit Translation Memories
  • Zeitunterschiede – können zu Lieferverzögerungen von Produkten führen

Im Folgenden wird ein aktuelles Fallbeispiel zu einem der oben genannten Punkte gegeben.

Fallbeispiel

Qualitätssicherung durch Partner vor Ort

Unser Kunde wandte sich an uns, da er einen langfristigen Partner für chinesische Übersetzungen (vereinfachtes Chinesisch) suchte. Da er über mehrere Distributionskanäle eine Präsenz in China hat, waren die Partner vor Ort bislang immer für die chinesischen Übersetzungen seiner technischen Dokumentationen und Marketingmaterialen zuständig.

Unser Kunde hatte jedoch Bedenken, da er die Qualität der chinesischen Übersetzungen seiner Dokumentationen, die an chinesische Kunden geliefert werden, nicht überprüfen konnte.

Trotzdem wollte er seine chinesischen Vertriebspartner nicht aufgeben und sie weiterhin in den Übersetzungsprozess involvieren, da er der Meinung war, dass sie wertvolle Kenntnisse über den chinesischen Markt und den effizienten Vertrieb von Produkten in China besitzen.

Lösung

Als Erstes prüfte EVS Translations die Qualität und Verwendbarkeit der vorhandenen chinesischen Dokumentationen und Marketingmaterialien.

Mithilfe unseres großen internen Übersetzungs- und Lokalsierungsteams führten wir ein Alignment der englischen und chinesischen Dokumente durch und erstellten auf dieser Basis ein Translation Memory. Dieses Memory wurde komplett analysiert und anhand des Inputs unseres Kunden und dessen Vertriebspartner optimiert, sodass am Ende nur korrekte, kundenspezifische Terminologie darin enthalten war. Auf diese Terminologie wird dann bei allen zukünftigen Übersetzungen zurückgegriffen.

Anschließend haben wir die Dokumente gemeinsam auf kunden- und branchenspezifische Fachbegriffe und Abkürzungen untersucht. Die englischen Termini und Abkürzungen wurden dann an alle chinesischen Vertriebspartner unseres Kunden gesendet. Diese sollten die entsprechenden chinesischen Begriffe und Abkürzungen bereitstellen. Dies kann einige Schwierigkeiten bereiten, da manche Begriffe in der chinesischen Sprache einfach nicht existieren; es musste also sorgfältig nach geeigneten Alternativen gesucht werden.

Interessanterweise waren die Vorschläge der Partner des Kunden untereinander nicht identisch (selbst bei Fachbegriffen und Abkürzungen, die im Chinesischen existieren), obwohl sie alle in derselben Branche tätig sind.
EVS Translations stellte ebenfalls Übersetzungen der entsprechenden Fachbegriffe und Abkürzungen bereit.

Alle beteiligten Parteien (EVS, der Kunde von EVS und die Vertriebspartner des Kunden) arbeiteten nun gemeinsam an der Erstellung eines finalen Glossars.

Mit diesem Glossar und dem Translation Memory erhielt unser Kunde eine zuverlässige Lösung, um die Qualität und Konsistenz sämtlicher chinesischer Übersetzungen seiner Dokumente zu überprüfen und zu verbessern. Das Glossar und das Translation Memory werden nach jeder Übersetzung aktualisiert (unter Verwendung derselben Informationsaustauschkanäle), sodass sichergestellt ist, dass sie sich immer auf dem neuesten Stand befinden.