04.09.2013

China Compliance Korruption im Gesundheitwesen

China Compliance
China Compliance Korruption im Gesundheitwesen

China ist schon längst in den Fokus zahlreicher Exporteure gerückt und es war noch nie so wichtig wie heute, die Regeln des chinesischen Marktes zu kennen und sich an diese zu halten. In diesem Sommer sahen sich einige Giganten der europäischen Pharmaindustrie nicht nur dem Vorwurf des Verstoßes gegen örtliche Vorschriften, sondern auch der Bestechung und Überteuerung ausgesetzt.

Dies geschieht ausgerechnet in einer Zeit, in der die Prognosen für den chinesischen Pharmamarkt einen Höhenflug sehen. Einem kürzlichen Bericht von GlobalData zufolge könnten verschreibungspflichtige Arzneimittel in den nächsten sieben Jahren einen Jahreswert von 235 Mrd. Euro erreichen. Dies würde einen Sprung von 650 Prozent gegenüber dem Jahr 2012 bedeuten. Wie können sich europäische und amerikanische Anbieter auf diesem Schauplatz behaupten?

Die Vorwürfe gegen Safina und GlaxoSmithKline haben diesen Gesundheitsunternehmen beträchtlichen Schaden zugefügt und waren dem Rest der Branche eine Lehre. Als Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua bekannt gab, dass gegen Sanofi wegen Bestechung von über 500 chinesischen Ärzten seit dem Jahr 2007 ermittelt werden würde, sorgten die involvierten Geldbeträge für Stirnrunzeln. Chinesische Gesundheitsdienstleister sollen ungefähr 280.000 Euro erhalten haben, indem sie für jedes erfolgreich verkaufte Sanofi-Produkt 90 Yuan oder umgerechnet 11 Euro einstrichen.

Gleichzeitig wird GlaxoSmithKline vorgeworfen, ein umfangreiches Zahlungsprogramm unterhalten zu haben: Reisebüros, die bei der Organisation von Anreizen für Unternehmen behilflich waren, sollen insgesamt fast 375 Mio. Euro erhalten haben.

Schon lange hat es Spekulationen über Schmiergelder an Beamte und andere wichtige Entscheidungsträger gegeben, und zwar nicht nur in China. Die Spekulationen richten sich seit Neuestem jedoch auf die Frage, ob gegen diese Praktiken hart durchgegriffen wird oder nicht. Diesen Sommer hat Chinas führendes Wirtschaftsprüfungsunternehmen eine Prüfung von sechzig in- und ausländischen Pharmaunternehmen eingeleitet mit einem Fokus auf der Gestaltung der Preisniveaus.

Transparenz in allen Ehren, aber steckt hinter diesem Anstieg an Untersuchungen vielleicht nicht doch ein politisches Motiv? Denn nicht nur für den chinesischen Pharmamarkt wird ein Emporschnellen der Zahlen bis zum Ende dieses Jahrzehnts erwartet. Bis 2020 soll die chinesische Regierung mit Gesundheitskosten von 748 Mrd. Euro belastet sein, was einen Spagat zwischen der Förderung eines allgemeinen Zugangs zur gesundheitlichen Versorgung und der Reduzierung der Gesundheitskosten bedeutet. Ein offensichtlicher Weg zu diesem Ziel sind die „Pharmariesen“ – und der Aufruf, die fragwürdigen Praktiken der Branchengrößen aufzuklären, stärkt das Bild von Peking als gradliniger Korruptionsgegner.

Die Tatsache, dass Unternehmen wie Novo Nordisk und AstraZeneca den Ermittlungsbehörden in China diesen Sommer die Türen geöffnet haben, zeugt von ihrer Erkenntnis, dass Präzision und Transparenz die Mindestanforderungen für nachhaltigen Erfolg in diesem Markt sind.

EVS Translations ist für viele der namhaftesten Pharmaunternehmen ein globaler Partner. Es ist uns eine Freude mit Profis zusammenzuarbeiten, deren Integrität und Liebe zum Detail sich in all ihren Geschäften widerspiegeln. China hat deutlich gemacht, dass Corporate Compliance nicht nur ein optionaler Bonuspunkt, sondern vielmehr eine grundlegende Voraussetzung darstellt. Wir freuen uns, unsere Partner in diesem und auch vielen anderen Märkten mit unserer Expertise zur Seite zu stehen. Für die Pharmaunternehmen in China war dieser Sommer nicht einfach, der Lohn und das Potenzial aber bleiben. Bis 2020 werden in China jährlich 235 Mrd. Euro im Pharmabereich ausgegeben. Wir können Ihnen helfen, sich Ihr Stück vom Kuchen zu verdienen.