12.11.2020

Content-Management-System

Content-Management-System – Wort des Tages – EVS Translations
Content-Management-System – Wort des Tages – EVS Translations

Wenn unser schier unersättlicher Appetit nach digitalen Inhalten eines belegt, dann ist es eine Erkenntnis, die Bill Gates bereits 1996 in einem Essay formulierte: „Content is king“ – sprich: Auf den Inhalt kommt es an. Wir konsumieren nicht nur immer mehr, sondern auch immer verschiedenere Formate und höherwertige Inhalte: Mit ein paar Worten und einem gelegentlichen Foto geben wir uns nicht mehr zufrieden, haben wir uns doch an Websites mit Infografiken, Fotos, Videos, Ton und einer Vielzahl an Interaktionsmöglichkeiten gewöhnt. Aus der zunehmenden Komplexität und Vielfalt der angebotenen Inhalte ist der Bedarf für ein System erwachsen, mit dem die einzelnen Dateien der verschiedenen Komponenten erstellt und verwaltet werden können, ohne die gesamte Website jedes Mal neu zu konfigurieren. Die Lösung ist unser heutiges Wort des Tages: Content-Management-System.

Ein Content-Management-System (CMS) ist eine bestimmte Art von Software, mit der die Erstellung und Änderung von Inhalten von mehreren Redakteuren verwaltet werden kann. In vielerlei Hinsicht ähnelt ein Content-Management-System dem Hauptbuch in der Buchhaltung, nur dass anstelle von Finanztransaktionen die Erstellung, die Nutzung und der Lebenszyklus digitaler Informationen nachgehalten werden. Es gibt eine Vielzahl von Einsatzbereichen. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns jedoch auf Web-CMS. Im täglichen Einsatz bietet ein CMS den Benutzern die Möglichkeit, Inhalte mittels einer Anwendung für die Inhaltsverwaltung hinzuzufügen, zu bearbeiten oder zu entfernen. Diese Änderungen werden dann (mittels einer sog. Content-Delivery-Anwendung) auf der Website aktualisiert – und zwar ohne einen zwischengeschalteten Webmaster, bei dem sich die Inhalte stauen könnten.

Es wird kaum überraschen, dass das Konzept eines CMS so alt ist wie das Internet selbst, das (ebenso wie Server und Web-Clients) auf Tim Berners-Lee und das Jahr 1990 zurückgeht; der Begriff selbst tauchte jedoch erst fünf Jahre später, nämlich am 6. November 1995, erstmals in einer Usenet-Newsgroup auf (Req. #100, US-DC-Development DBA Manager unter biz.jobs.offered), in der ein/e Mitarbeiter/in für die Datenbankerstellung zur Unterstützung des „Content Provider Management System (CPMS)“, des „Marketing Campaign Manager (MCM)“ und eben des „Content Management System (CMS)“ gesucht wurde.

Lassen Sie uns die einzelnen Bestandteile des Begriffs genauer unter die Lupe nehmen, um ein besseres Verständnis von dem Begriff zu erlangen. Beginnen wir dem grundlegenden Bestandteil: Wir haben es mit einem System zu tun, was auf das spätlateinische systema und einen Stamm des griechischen synistanai (anordnen, organisieren, in einer Ordnung zusammenstellen) zurückgeht. Das englische Wort system als Bezeichnung angewandter Datenverarbeitung wurde erstmals im März 1956 im Railroad Workers Journal verwendet, das verkündete: „The new system […] will be installed before the end of 1956 […]. The device will be able to handle the most complicated combinations of reserved coach, roomette, drawing room and compartment space.“ (Das neue System […] wird noch vor Ende 1956 eingerichtet […]. Das Gerät wird mit den kompliziertesten Kombinationen aus reservierten Wagen, kleinen Einbettabteilen, Salonabteilen und Gemeinschaftsabteilen umgehen können).

Das Management dieses Systems, das die deutsche Sprache aus dem Englischen entlehnt hat, wo es wiederum auf das italienische Verb maneggiare für „umgehen mit“ zurückgeht, kann in der Bedeutung des Kontrollierens der Ressourcen eines Objekts auf das 1867 erschienene Buch Woman’s Work in the Civil War von Linus Brockett zurückgeführt werden. Dort heißt es: „The office management [was] at first entrusted to that devoted and faithful worker in the Sanitary cause, Mrs. Eliza Porter.“ (Die Verwaltung – oder eben das Management – des Büros [wurde] zunächst der engagierten und gewissenhaften Arbeiterin für die Gesundheit, Frau Eliza Porter, anvertraut).

Damit fehlt als dritter Bestandteil noch der Content, also der Inhalt, der in dem System gemanagt wird. Das englische Wort content leitet sich vom lateinischen continere (beieinanderhalten) ab und tauchte erstmals in dem 1526 von William Bonde, einem Mönch aus dem Erlöserorden, verfassten kontemplativen Werk Pilgrimage of Perfection auf: „All this world with the contents in the same“ (All diese Welt mit allem, was sie umfasst). Neben dieser allgemeinen Bedeutung kann das Wort in unserem Zusammenhang jedoch auch als ein Werk in seiner Gänze oder eine Zusammenstellung von Elementen verstanden werden.

Auch wenn es heißt „Content is king“ und Sie über hochwertigen Inhalt verfügen, können Sie mit einem CMS noch mehr aus Ihrem Content herausholen. Nimmt man TYPO3, eines der flexibelsten Content-Management-Systeme, einmal als Beispiel, so lassen sich einige Eigenschaften ableiten, die ein gutes CMS auszeichnen:

# Es sollte vielfältig, skalierbar und kompatibel mit anderen Quellen sein.

# Es sollte (vorzugsweise) Open Source sein und über eine dynamische, aktive Community verfügen (die Sie dabei unterstützt, Ihre Anforderungen zu erfüllen).

# Es sollte sicher sein, den Vorgaben entsprechen und regelmäßig aktualisiert werden.

# Es sollte flexibel genug sein, um Ihre Anforderungen zu erfüllen, sei es im Frontend für Ihre Website oder im Backend für Verwaltungszwecke.

# Es sollte über eingebaute Funktionen für die Unterstützung mehrsprachiger Inhalte auf Ihrer Website und die Integration von Übersetzungsworkflows verfügen.

Wenn Sie Fragen zur Erstellung, Organisation, Verwaltung oder Übersetzung von mehrsprachigem Content aus TYPO3, WordPress oder anderen CMS haben, wenden Sie sich noch heute an unsere Experten. Sie beraten Sie gerne zu der Erstellung skalierbarer Übersetzungsworkflows, die zu den Anforderungen Ihres Unternehmens passen.