18.09.2012

Die Karten werden neu gemischt: die Wiederauferstehung von Öl und Gas in Nordamerika

Wie geht es weiter mit der Öl und Gas-Produktion in Nordamerika?
Wie geht es weiter mit der Öl und Gas-Produktion in Nordamerika?

Spätestens seit der Ölkrise in den 1970er-Jahren war es für die Ölbranche niemals leicht, für positive Schlagzeilen zu sorgen. Kaum war die traumatische Erfahrung leerer Highways und entropischer Städte dank der Wirtschaftwunderjahre der Reagan-Regierung fast vollständig überwunden, verseuchten zwischen 250.000 und 750.000 Barrel Rohöl aus der Exxon Valdez in Alaska hunderte Kilometer unberührter Küste. Ölunternehmen und Regierungen überschlugen sich gleichermaßen, die mit zunehmend rücksichtsloseren und riskanteren Produktions- und Transportmethoden verbundenen Umweltrisiken herunterzuspielen. Infolgedessen wurden Doppelhüllentanker zum Standardtransportmittel für das wertvolle Frachtgut, und ökologisch verantwortungsbewusste Fördermethoden wurden eingeführt, um die Auswirkungen der Aktivitäten der Branche auf die Umwelt zu verringern.

Als die Umweltrisiken, die von Erdöl getragene Volkswirtschaften mit sich bringen gerade aus dem Rampenlicht verschwunden waren, unterstrich der erste Golfkrieg die absolute Abhängigkeit der westlichen Welt von einer stetigen Ölversorgung. Seit dieser Zeit ist die Ölbranche mehr und mehr zum Dinosaurier der Energiewirtschaft geworden, kritisch beäugt von Ökonomen und Energieexperten, die zu ermitteln versuchen wann, nicht ob, die weltweite Ölnachfrage die Reserven des Planteten aufzehren wird. Und obwohl die jüngste Kontroverse um den Bau der transamerikanischen Keystone-Pipeline lediglich wie eine weitere Negativschlagzeile aus einer vor sich hindümpelnden Branche erscheint, sind vielmehr überraschend positive Entwicklungen zu verzeichnen, die in Bezug auf die trüben Aussichten für eine Kehrtwende sorgen und dieser alternden Gattung von Energieversorgern neues Leben einhauchen könnten.

Ölsand und Schiefergas
Einer dieser Hoffnungsschimmer ist das Athabasca-Bassin im Nordosten von Alberta (Kanada). Hier im nördlichen Teil dieses Bundesstaates haben die weltweit größten bekannten Vorkommen an Rohbitumen etwas ausgelöst, das getrost als neuer Ölboom bezeichnet werden kann. In einem Gebiet mit einer Fläche von mehr als 139.000 Km2 liegen drei riesige Ölsandfelder (Athabasca, Cold Lake und Peace River), die mehr als zwei Billionen Barrel Bitumen bergen sollen. Fachleute schätzen, dass dem kanadischen Boden mit heutiger Technologie mindestens 10 % dieser Vorräte (eine Zahl, die mit der Implementierung und Anwendung neuer Technologien wie In-Situ-Extraktion drastisch ansteigen könnte), oder rund 170 Milliarden Barrel abgetrotzt werden könnten. Da die Lagerstätten für den Tagebau geeignet sind, kontrolliert Kanada somit die weltweit zweitgrößten Ölvorkommen nach Saudi Arabien. Während Umweltschützer auf die negativen Folgen des Tagebaus auf die Umwelt hingewiesen haben, wurden von Unternehmen wie Canadian Oil Sands, Chevron Alberta und Conoco Phillips Ihre Anstrengungen zur Rekultivierung der Umwelt nach Abbau des Ölsands hervorgehoben. Verglichen mit anderen Standorten wie Venezuela oder Nigeria, wo eine nahezu unkontrollierte Ölproduktion stattfindet, scheint die Förderung in Nordamerika relativ „sauber“ zu sein. Zudem verweisen die Befürworter der Bitumenextraktion auf die Möglichkeit, in Nordamerika dank der enormen Ressourcen des Athabasca-Bassins und ähnlicher Ölfelder – wie dem in der Bakken-Formation in North Dakota entdeckten – auf absehbare Zeit Energieautonomie zu erreichen.(i)

Ein energieautonomes Nordamerika mag heute eine Zukunftsvision sein, jedoch könnten die riesigen konventionellen und unkonventionellen Ölreserven Kanadas und der Vereinigten Staaten, gepaart mit einer vernünftigen Energiepolitik, eine echte Chance für beide Länder darstellen. Öl ist unterdessen beileibe nicht die einzige Energiequelle, die derzeit in Nordamerika eine Wiederauferstehung feiert. Neue Entwicklungen im Erdgassektor haben bei Produzenten und Verbrauchern ebenfalls hohe Erwartungen ausgelöst. Zwischen 2005 und 2010 verzeichnete die Schiefergasbranche des Landes Wachstumsraten von mehr als 40% pro Jahr. Diese relativ neue Branche setzt zur Erdgasgewinnung ein als Hydraulic Fracturing bekanntes Verfahren ein, bei dem Wasser und Chemikalien unter hohem Druck in erdgashaltige Tonsteinformationen hineingepresst werden. Innerhalb der letzten sieben Jahre ist zugleich der Schiefergasanteil an Amerikas Erdgasproduktion von unter 4 % auf über 24 % im Jahr 2012 gestiegen.(ii) Ähnlich wie die Entwicklungen im Bereich der Ölproduktion ist das Schiefergas in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht äußerst viel versprechend. Im Gegensatz zu Europa, das gezwungen ist den Großteil seines Erdgasbedarfs bei Produktionsländern wie Russland zu decken und dabei häufig mehr als das fünffache dafür zu bezahlen wie amerikanische Verbraucher, werden die USA in der Lage sein, sehr lange Zeit auf ihre eigenen Erdgasressourcen zurückzugreifen. Darüber hinaus hat die Renaissance dieser zwei Branchen auf dem nordamerikanischen Kontinent indirekt und direkt zur Schaffung tausender Arbeitsplätze geführt, von der nordkanadischen Boomtown Fort McMurray bis hin zu den Verladedocks in Mobile, Alabama.

Als Übersetzungsunternehmen ist EVS Translations Spezialist für alle Übersetzungen aus dem Energie-Sektor im Öl- und Gasbereich. Im Mittelpunkt stehen hierbei insbesondere Übersetzungen von Dokumenten in Zusammenhang mit Exploration, Förderung, Raffination und Lieferung von Erdöl- und Gasprodukten. EVS verfügt über einer Erfahrung von mehr als 20 Jahren sowie mehr als 100 In-House-Mitarbeiter. Mit nur einem Anruf bei einem unserer Account Manager können Sie von der multinationalen Präsenz und den internen branchenspezifischen Übersetzerteams von EVS Translations in den USA, Europa, dem Nahen Osten und Asien profitieren. Dank unseres hervorragenden Projektmanagements und ausgeklügelter Prozesse ist eine kostenoptimierte Durchführung Ihrer Projekte möglich. Sämtliche Übersetzungsanforderungen können erfüllt werden – vom einseitigen ersten Untersuchungsbericht bis hin zum eine Million Wörter umfassenden Pipelinekonstruktionsentwurf.

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EVS Translations würde sich über ein Treffen mit Ihnen freuen. Gerne vereinbaren wir hierfür einen Termin auf einer der Messen oder stehen Ihnen per Telefon: +49-69-82 97 99 0 oder E-Mail:oilandgas@evs-translations.com zur Verfügung, um zu erörtern, wie wir Ihnen in Bezug auf Ihren Übersetzungsbedarf helfen können.