14.05.2015

Gälisch

Gälisch - Wort des Tages - EVS Translations
Gälisch – Wort des Tages – EVS Translations

Immer am St. Patrick’s Day frönen zahlreiche Menschen weltweit ihrer Vorstellung von irischer Kultur. Bei einem Besuch in Irland erfährt man jedoch eher einen Kulturschock, als dass einem ein Kobold über den Weg läuft. Mit der Erwartung, dass Irland wie der Rest der englischsprachigen Welt ist – mit praktisch derselben Sprache und nur einigen anderen lokalen Begriffen und einem anderen Akzent – sind viele Besucher der grünen Insel schockiert, einer Sprache und einer Reihe kultureller Traditionen zu begegnen, die ganz anders sind. Viele der Unterschiede, die Irland (wie auch Schottland) kennzeichnen, entstehen aus dem nachhaltigen Einfluss unseres heutigen Wort des Tages: Gälisch – der Sprache, der Traditionen und der Kultur.

Der Begriff fand zwar seinen Weg in die englische Sprache ursprünglich als Bezeichnung der schottischen Highlander der ethnischen Gruppe der Gaels, dennoch kam die gälische Sprache (und Kultur) tatsächlich aus Irland. Dank der Ogam-Inschriften – dem ältesten Nachweis von primitiven irischen bzw. gälischen Sprachen, die Irisch, Schottisch-Gälisch und Manx umfassen – ist bekannt, dass diese seit spätestens dem 4. Jahrhundert gesprochen wurden. Obwohl das Englische heute teilweise aufgrund der Anglisierung und Auswanderung weiter verbreitet ist, scheint das Gälische wieder aufzuleben. Die Sprache wird auch unterrichtet, sodass derzeit 41 Prozent der Bevölkerung der Republik Irland von sich selbst sagen, dass sie Irisch sprechen können. Die Sprache ist Amtssprache der Europäischen Union.

Die erste Erwähnung des Begriff Gaelic in der englischen Literatur stammt aus The Historie of Scotland, die im Jahr 1596 erstmals in Schottisch gedruckt und von Father James Dalrymple aus dem Lateinischen übersetzt wurde: „Quhilke..commounlie is called..the Gathelik toung, albeit corrupetlie“, was soviel heißt wie „sie wird im Allgemeinen die gälische Sprache genannt, auch wenn der Text beschädigt ist“. In seinem 1791 erschienenen Roman The Life of Samuel Johnson verweist James Boswell auf einen Brief von 1755, in dem „bestätigt wird, dass das Gälische (man nennt es auch Ersisch oder Irisch) seit vielen Jahrhunderten in den Highlands und auf den Hebriden geschrieben wird“.

Leider ging die Verwendung der gälischen Sprache Mitte des 19. Jahrhunderts stark zurück. Bis zum Ende des Jahrhunderts hatte sich das Blatt jedoch wieder gewendet, wie eine Ausgabe des The Gaelic Journal von 1897 erwähnt: „Die Sprecher der gälischen Sprache weiteten ihren Einfluss aus […] Menschen kamen weitgereist, […] um das Gälische zu erlernen.“

Statt den Fallstricken der irischen Festlichkeiten zu verfallen, könnten Sie doch vielleicht auch ein paar gälische Wörter lernen, um die irische Kultur zu feiern.