Mit einer über 40-jährigen Geschichte hat der Hip-Hop das 20. Jahrhundert mit geprägt.
Alles begann mit der Sanierung von New York, insbesondere dem Bau des New Yorker Cross Bronx Expressway, der die Häuser und Arbeitsplätze zahlreicher ethnischer Gruppen zerstörte und vor allem arme hispanische und afroamerikanische Gemeinden betraf, die hauptsächlich nach East Brooklyn und South Bronx zogen.
Alles begann in der Bronx, wo die erste Hip-Hop-Party wahrscheinlich im August 1973 stattfand. Die frühe Hip-Hop-Musik war eine Mischung aus lateinamerikanischen, vorrangig jamaikanischen Reggae-Vocals, Rhythmusmaschinen und synthetischen Beats. Die Kultur der 70er Jahre mit ihrer gesprochenen Poesie richtete den Fokus auf Bürgerrechte und stellte das Umfeld dar, in dem der Hip-Hop entstand – politische Ansichten und gesellschaftliche Bedürfnisse wurden über die Musik ausgedrückt.
Der in den politisch vernachlässigten Straßen von New York geborene Hip-Hop wurde in vielfacher Hinsicht zu einer globalen Sprache, in der sich Menschen weltweit ausdrücken und mit der sie sich identifizieren konnten. Die Hip-Hop-Kultur reicht weit über Musik hinaus und umfasst auch Charakteristisches wie Graffiti, Break-Dancing, einen bestimmten Dresscode und eine gewisse Einstellung.
Da die urbane Subkultur sogar weltweit an Einfluss gewann, dauerte es nicht lange, bis auch eine wirtschaftliche Nachfrage herrschte. Die Glanzzeit des Hip-Hop war Anfang der 90er Jahre mit ihrer dominanten soziopolitischen Kultur, die sich später in den umstrittenen Gangster-Rap weiterentwickelte. Dieser zog die mediale Aufmerksamkeit auf sich, als zwei Hauptakteure Tupac Shakur und Notorious B.I.G. erschossen wurden. Sobald sich das Augenmerk der Medien auf die Subkultur richtete, wurde sie auch wirtschaftlich verwertet und in eine Geldmaschine und Mainstream-Moderichtung verwandelt.
Ursprung des Begriffs Hip-Hop
Der Einfluss des Hip-Hop griff auch auf den allgemeinen Sprachgebrauch über und brachte unserem alltäglichen Vokabular zahlreiche Wörter und Ausdrucksweisen ein. Was ist jedoch der Ursprung des Begriffs Hip-Hop?
Hip-Hop waren die ersten Wörter des ersten großen Hits des Genres, Rapper’s Delight von Sugarhill Gang, der 1979 erschien.
Es wird jedoch davon ausgegangen, dass der Begriff Hip-Hop erst 1982 zur offiziellen Benennung der Subkultur verwendet wurde, als der Reporter Steven Hager in Village Voice einen ausführlichen Bericht über die lebhafte afroamerikanische Jugendbewegung veröffentlichte, die Bandengewalt mit Musik, Tanz, Kunst, Sprache und Stil ausdrückte. Er schrieb: „In fünf Jahren könnte der Hip-Hop als wichtigste künstlerische Errungenschaft des Jahrzehnts gelten.“
Im gleichen Jahr beschrieb die New York Times einen Auftritt von DJ Hollywood als „auf dem Beat einer Funk-Platte basierend und mit einem sich wiederholenden Refrain, meist eine Variation der unsinnigen Formulierung hip, hop, hip-hip-de-hop“.
Nur wenige Monate später schrieb Time: „Bei dieser Subkultur, die Hip-Hop genannt wird, geht es um Selbstbewusstsein, Zurschaustellung, Stolz, Status und Konkurrenz.“
Die Wörter „Hip“ und „Hop“ haben zwar eine lange Tradition in der afroamerikanischen Kultur. So wurde Hop mit den 20er Jahren und den Zeiten des Harlem Swing („Lindy Hop“) und Hip mit der Aufklärung in Verbindung gebracht, die von den Sklaven aus Westafrika kultiviert wurde. Es könnte aber auch eine wesentlich einfachere Erklärung geben:
Als im November 2012 Afrika Bambaataa (amerikanischer DJ aus der Bronx, auch bekannt als „The Godfather“ und „Amen Ra der Hip-Hop-Kultur“) bei einer Vorlesung an der Cornell University gefragt wurde, wie man auf Hip-Hop kam, um die Jugendbewegung zu beschreiben, deren Mitbegründer er war, fiel seine Antwort bestechend einfach aus: „Das ist hip. Wenn man die Musik spürt, muss man dazu hopsen, also haben wir sie Hip-Hop genannt.“
