29.04.2015

Interview mit einem in-house Übersetzer bei EVS Translations

Im Februar begleiteten wir einen unserer internen Korrekturleser durch seinen Arbeitstag (siehe Beitrag “Der Tag eines Korrektors bei EVS Translations”), der ein Riesenerfolg bei unseren Lesern war. Wir möchten deswegen mit einer neuen Beitragsreihe mit dem Titel “Ein Tag im Leben von…” starten und unseren Lesern Gelegenheit geben, die internationalen Mitarbeiter von EVS Translations kennen zu lernen, etwas über ihre Arbeit, deren Herausforderungen und ihren fremdsprachlichen Hintergrund zu erfahren. Wir hoffen, dass diese Reihe unterhaltsam, aber auch informativ sein und Fragen zur Sprache bringen wird, die für die Übersetzungsbranche, insbesondere für EVS Translations, von Bedeutung sind, z. B. die beim Übersetzen angewandten unterschiedlichen Verfahren und warum eine gute Übersetzung so wichtig ist.

Ich traf mich mit Rob, unserem in-house Übersetzer für Deutsch-Englisch, der mir ein wenig von seinem Arbeitstag berichtete…

  1. Warum bist Du Übersetzer geworden?
    Sprachen haben mich schon immer fasziniert. Auf der Universität habe ich nicht nur herausgefunden, dass das Übersetzen rein akademisch betrachtet mein bestes Fach war, sondern dass es Spaß macht und mir viel gibt. Und mit etwas Geld verdienen zu können, dass Spaß macht, machte mir die Entscheidung leicht. Ich wurde ausgebildet als Fachübersetzer für Kraftfahrzeugtechnik und Finanzen und habe mir auf diesen Gebieten umfangreiche fachliche Erfahrungen erarbeitet und sie zu meinen Fachgebieten gemacht.
  2. Wie sieht normalerweise ein typischer Arbeitstag aus?
    An einem typischen Arbeitstag übersetze ich mehrere tausend Wörter aus einer Vielzahl von Themenbereichen und für das unterschiedlichste Zielpublikum, und man muss sich den ganzen Tag ziemlich häufig auf wechselnde Anforderungen einstellen und immer ansprechbar sein.
  3. Woran kann man Deiner Meinung nach eine gute Übersetzung erkennen?
    Eine gute Übersetzung sollte sich so lesen, als sei es gar keine Übersetzung. Mit anderen Worten, der Leser sollte nicht erkennen können, dass der Text ursprünglich nicht in Englisch (oder in der jeweiligen Zielsprache) geschrieben wurde. Außerdem zeichnet sich eine gute Übersetzung durch eine einheitliche Terminologie und die korrekte Verwendung von Fachausdrücken aus, entweder einer bestimmten Branche oder eines bestimmten Kunden.
  4. Wie ist es, Teil des internen Übersetzerteams bei EVS Translations zu sein?
    Die Kommunikation untereinander ist ein großes Plus. Wenn man mit den Kollegen direkt und persönlich sprechen kann, ist es viel einfacher, die Qualität hoch zu halten und die Einheitlichkeit der Terminologie zu gewährleisten. Wir haben Fachübersetzer für verschiedenste Fachgebiete, und darüber hinaus ein sehr erfahrenes Team von Projektleitern und IT-Mitarbeitern. Sie sorgen dafür, dass alles glatt läuft, so dass wir uns um unsere Arbeit kümmern können.
  5. Unsere Leser haben bereits unsere wunderbare Korrektorin, Emma, kennen gelernt. Wie wichtig ist es für Dich, einen Korrektor in den Übersetzungsprozess einzubeziehen?
    Ein Korrektor ist wesentlicher Bestandteil der Übersetzung, denn er sorgt dafür, dass die Qualität unserer Übersetzungen so gut wie nur irgend möglich ist. Er prüft, ob die Bedeutung des Ausgangstextes exakt wiedergegeben wurde und dass die verschiedenen Übersetzer, die für denselben Kunden arbeiten, eine identische Terminologie verwenden. Ich möchte den Korrektor nicht missen!
  6. Hast Du ein bevorzugtes Fachgebiet beim Übersetzen?
    Ich bin auf technische Übersetzungen spezialisiert, aber am liebsten sind mir Übersetzungen, bei denen ich etwas kreativer sein kann – Marketingtexte, Artikel aus Zeitschriften usw. Ich hoffe ja, dass ich irgendwann einmal ein interessantes geschichtliches Sachbuch übersetzen kann, und bis dahin werde ich mich mit den verschiedenen und gelegentlich schon recht skurrilen Übersetzungen aller Arten von Kunden beschäftigen.
  7. Kannst Du jemandem, der Übersetzer werden möchte, einen Rat geben?
    Sei stolz auf Deine Arbeit! Wenn ein Übersetzer Sprachen liebt und es ihm wirklich darum geht, das Bestmögliche aus einem Text zu machen, kann man das sofort an der Übersetzung erkennen. Es ist manchmal nicht leicht, als Übersetzer Fuß zu fassen, aber diese Liebe zur Sprache sollte auch bei einer Probeübersetzung immer erkennbar sein. Die Kunst, eine flüssige Übersetzung anzufertigen, erfordert außerdem Zeit und harte Arbeit – man muss hervorragende sprachliche Fertigkeiten besitzen, sich aber auch in seinem Fachgebiet gut auskennen.
  8. Was rätst Du jemandem, der eine Übersetzung braucht und einen entsprechenden Dienstleister sucht?
    Es gibt eine ganze Menge Übersetzungsdienstleister in der Branche. Aber ich glaube, man sollte sich immer nach der Arbeitsweise erkundigen: bietet der Dienstleister das Korrekturlesen durch einen zweiten Übersetzer an? Hat er angestellte IT-Mitarbeiter, die bei Problemen direkt ansprechbar sind? Wird für bestimmte Kunden möglichst immer derselbe Übersetzer eingesetzt, so dass die Arbeit in Terminologie und Stil einheitlich ist? All das wirkt sich ganz enorm auf die Qualität aus.