Für sehr viele von uns ist das Internet aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Es hat Bücher und Zeitungen als Informationsquelle, Telefon und Briefeschreiben als Kommunikationsquelle ersetzt und derzeit revolutioniert es gerade die Art und Weise, wie wir unterhalten werden, wie wir einkaufen und viele andere Aspekte unseres Lebens. Bedenkt man den ungeheuer großen Einfluss des Internets auf unser Leben, kann man kaum glauben, dass dieses Wort vor weniger als einem halben Jahrhundert noch gar nicht existierte.
Abgesehen davon, dass es unser Wort bis in die späten 60iger Jahre überhaupt nicht gab, hat es die Bedeutung, die wir heute ausschließlich damit assoziieren, erst Mitte der 80iger Jahre erhalten. Ursprünglich war das Wort eine verkürzte Kombination aus dem Präfix inter, unter oder zwischen, und dem Wort network, hier ein komplexes, miteinander verbundenes System oder eine Gruppe von Personen.
Betrachtet man die Fakten, nämlich dass derzeit 3 Milliarden Menschen über ca. 10 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sind (das sind 40 % der Weltbevölkerung), so scheint der Slogan „connecting people“ zunächst eher eine Untertreibung zu sein. Denn wirtschaftlich betrachtet hatte das Internet eine wahrhaft revolutionäre Wirkung, die ständig weiter wächst: der Anteil des Internets am britischen BIP ist beispielsweise von 8,3 % in 2010 auf geschätzte 12,4 % in 2015 gestiegen. Das bedeutet, dass im Laufe der Zeit ein größerer Anteil der Wirtschaftstätigkeit über das Internet abgewickelt wird. Und betrachtet man einmal das potenzielle Wachstum der intelligenten, über das Internet-verbundenen und verwalteten Geräte – das sogenannten Internet der Dinge – dessen Beitrag zur Weltwirtschaft auf mehr als 1 Trillion £ geschätzt wird und das in 5 Jahren die zweifache Größe des derzeitigen Markts für Smartphones, PCs, Tablets und Wearables erreicht haben wird, können wir davon ausgehen, dass das Internet dann eine noch weit größere Rolle in unserem Leben spielen wird.
Die erste Verwendung des Wortes, von der wir wissen, stammt aus dem Jahr 1968 aus dem IEEE-Konferenzbericht, in dem es heißt: „Man erwartet, dass nahezu alle Aufzeichnungen von Personen…in Zukunft automatisiert sein werden. Zunächst auf zentralen Rechnern…und letztendlich auf miteinander vernetzten Rechnersystemen, auf die eine große Zahl entlegener Endgeräte Zugriff hat.“ Wie bereits erwähnt tauchte unsere moderne Interpretation des Wortes im Sinne von miteinander kommunizierenden unterschiedlichen Objekten/Geräten 1984 in einer Ausgabe des Defense Electronics Magazine auf: „In wiederholten Tests konnte die Letalität Rolands und seine Fähigkeit, sich mit anderen Kurzstrecken-Flugabwehrgeräten zu vernetzen, demonstriert werden.“ Etwa ab 1994 wurde das Internet dann allmählich für eher private, zivile Zwecke genutzt, wie The Globe & Mail (Toronto) schreibt: „Eine Reihe von Anbietern möchte Sie gerne für ihre Internetdienste gewinnen.“
