30.01.2013

Lingua Democratica

Lingua Democratica
Lingua Democratica: Englisch ist seit drei Jahrhunderten eine globale Lingua franca und meist genutzte Internetsprache

Seit der Veröffentlichung von Charles Darwins „Die Entstehung der Arten“ im Jahre 1859 wurden seine Theorien oft kontrovers diskutiert. Es verwundert nicht, dass es angesichts dieser Meinungsverschiedenheiten zum Ursprung der Menschheit so viele verschiedenen Ansichten zum Ursprung der Sprache gibt. Noam Chomsky ist ein Vertreter der Diskontinuitätstheorie. Chomsky zufolge hat sich der Sprachgebrauch beim Menschen nicht über einen schrittweisen Prozess entwickelt; er vertritt die Ansicht, dass eine einzige zufällige Mutation in einem Individuum vor ungefähr 100.000 Jahren die Sprachfähigkeit im Menschen entzündete. Plötzlich und unverhofft nutze ein Mensch anstatt Lauten die Sprache. Eine „Urknalltheorie“ für die Linguistik und das menschliche Gehirn.
Sollte diese Theorie stimmen und die Sprache mit dem grundlegend neuen Klang einer einzigen Stimme begonnen haben, so sind unsere heutigen Sprünge nach vorne auf einen globalen Chor von Stimmen zurückzuführen, von denen einige Stimmen unterschiedliche Variationen geläufiger Sprachen sprechen.

Englisch ist seit drei Jahrhunderten eine globale Lingua franca, und sie ist weiterhin die am meisten genutzte Internetsprache. Onlinenutzungszahlen für das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts lassen jedoch einen anderen Trend erkennen.
Zwischen 2000 und 2011 stieg die Online-Nutzung der englischen Sprache um 301 %. Diese Zahl mag an der Oberfläche zwar beeindrucken, der Anstieg des Portugiesischen über denselben Betrachtungszeitraum betrug jedoch ganze 990 %. Für Chinesisch lag die Zahl bei 1.478 % und für Arabisch bei beeindruckenden 2.501 %.
Im Gegensatz zum Französischen, das sich durch eine zentrale linguistische Autorität kennzeichnet, hat die englische Sprache keine offizielle „Standardversion“. Jeder englische Muttersprachler (von denen es immerhin ca. eine Milliarde auf der Welt gibt), ob aus New York, Sydney, Johannesburg oder London, hat denselben Anspruch darauf, seine Version als „Norm“ anzusehen. Und diese Demokratisierung des Englischen wird noch viel weiter getragen von denjenigen, die Englisch als Zweitsprache nutzen.

Es sprechen heute mehr Menschen Englisch als Zweitsprache als es englische Muttersprachler gibt, und die Explosion der Online-Aktivität hat eine Plattform für eine informelle Kommunikation geschaffen, die Englisch als eine Sprache des 21. Jahrhunderts vorantreiben könnte, jedoch in einer neuartigen Form. SMS und soziale Medien haben sich als kostbare Werkzeuge für den Erhalt von weniger verbreiteten Sprachen erwiesen: SMS werden mittlerweile von Sprechern 5.000 verschiedener Sprachen genutzt, während die indigenen Sprachen des asiatischen und südamerikanischen Kontinents über Posts auf YouTube und Facebook neue Impulse erhalten. In einem noch größeren Maßstab erfährt das Englisch des 21. Jahrhunderts eine gründliche Veränderung durch Sprecher aus beispielsweise Korea und Singapur, die heute in „Konglish“ und „Singlish“ kommunizieren, das heißt der Sprache von Shakespeare ihre eigene Färbung verleihen. Facebook ist für sie ein bedeutender Antrieb sowie auch für diejenigen, die auf Indisch-Englisch (Hinglish) oder Spanisch-Englisch (Spanglish) Kontakte pflegen möchten. Eine alte Kultur und eine alte Sprache erhalten neue Anstöße.
Bei Übersetzungen muss die Sprache manchmal höchst formell sein und manchmal ist sie auf Verbraucher gerichtet, die ganz ohne oder mit nur wenig Formalität kommunizieren, dennoch aber eine Stimme und ein Recht haben. Gespannt verfolgt EVS Translations die Evolution der Sprache, die Geschmäcker und die Anforderungen ihrer Nutzer.

Einige Verfechter der englischen Sprache mögen der Änderung und Informalität kritisch gegenüber stehen, aber wenn wir Sprache als etwas Lebendiges annehmen und begrüßen, dann müssen wir auch ihre Evolution akzeptieren. Eine Volkszählung hat ergeben, dass die kulturelle Evolution Großbritannien zu einem Land gemacht hat, in dem einer von acht Bürgern im Ausland geboren wurde. Sollten wir die sprachliche Evolution dann nicht genauso annehmen wie die kulturelle?
In den letzten Jahrzehnten hat Großbritannien seine physischen Grenzen Einwanderern aus allen Ecken der Welt geöffnet, die seine Kultur bereichern und erfrischen. Die Annahme europäischer, asiatischer und afrikanischer Einflüsse hat weder die Macht und die Schönheit der vergangenen britischen Kultur noch den Stolz der Briten geschmälert. Neue Einflüsse also, auf die wir stolz sein können. Das Internet hat unsere sprachlichen Grenzen geöffnet und das Ergebnis sind eine Menge an neuen, dynamischen und ansteckenden Formen der englischen Sprache, welche die Kommunikation des 21. Jahrhunderts erhellen werden.

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