26.04.2016

Mikroskop

Mikroskop – Wort des Tages - EVS Translations
Mikroskop – Wort des Tages – EVS Translations

We are living in a bacterial world – Wir leben in einer bakteriellen Welt! Bakterien waren eine der ersten Lebensformen, die es auf der Erde bereits vor ungefähr 3,8 Milliarden Jahren gab und die jetzt überall zu finden ist, am Boden des Ozeans und in der Luft, die uns umgibt, aber auch in unserem Körper, der tatsächlich aus viel mehr bakteriellen als menschlichen Zellen besteht.

Glücklicher- oder unglücklicherweise können wir Bakterien nicht mit bloßem Auge erkennen.

Schon in der Antike wollte der Mensch mehr sehen, als mit dem bloßen Auge erkennbar ist. Die erste nachweisbare Verwendung von Glas zur Vergrößerung, sozusagen als Linse, stammt aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. aus dem Römischen Reich. Seneca beschrieb damals die Vergrößerung durch eine Wasserkugel: „Buchstaben, so klein und undeutlich sie auch waren, sieht man vergrößert und deutlicher durch eine mit Wasser gefüllte Glaskugel.“

Erst im 14. Jahrhundert kommen echte Linsen ins Spiel. Damals entwickelte man in Italien die Kunst des Linsenschleifens und konnte mit Brillengläsern das Sehvermögen verbessern.

Seit 1590 gab es den ersten Prototyp eines Mikroskops. Die niederländischen Lindenschleifer, Vater und Sohn Janssen, platzierten zwei Linsen in einem Rohr. Es gibt Behauptungen, dass der Vater auch der wirkliche Erfinder des Teleskops war. Das erste funktionierende Teleskop war in den Niederlanden tatsächlich 1608 in Gebrauch. Es wurde im darauffolgenden Jahr von Galileo verbessert, der damals sein zusammengesetztes Mikroskop baute und es occhiolino, „kleines Auge“, nannte.

1624 stellte Galileo sein occhiolino Prinz Federico Cesi, Gründer der Accademia dei Lincei, vor, wo der deutsche Botaniker Giovanni Faber im Folgejahr den Namen prägte. Das Wort Mikroskop war geboren, als Gegenstück zum Teleskop, das mehr als ein Jahrzehnt früher ebenfalls von den Linceanern geprägt worden war.

Mikroskop – Verwendung

Der Name Mikroskop folgt dem modernen lateinischen microscopium, wörtlich übersetzt ‚ein Instrument zur Betrachtung kleiner Dinge‘, und ist abgeleitet vom griechischen Wort micro (klein) + -skopium, Verb skopein ‚schauen, sehen‘, Substantiv skopos, ‚Ziel, Objekt der Aufmerksamkeit; Beobachter’.

In den folgenden Jahrzehnten verwendete man die ersten Mikroskope hauptsächlich zur Vergrößerung unbelebter Objekte und kleiner Insekten und Tiere, die man auch mit bloßem Auge erkennen konnte. Der erste britische Nachweis des Wortes microscope beschreibt die Beobachtung bestimmter kleiner Würmer und Milben und stammt aus Mathematicall magick; or, The wonders that may be performed by mechanicall geometry, das 1648 veröffentlicht wurde: “We see what strange discoveries of extream minute bodies, (as lice, wheal-worms, mites, and the like) are made by the Microscope, wherein their several parts (which are altogether invisible to the bare eye) will distinctly appear.”

Der Erste, der durch ein Mikroskop betrachtete Zellen und Bakterien beschrieb, war der niederländische Wissenschaftler Anton van Leeuwenhoek, der 1675 Blut und Insekten durch ein einfaches Mikroskop mit nur einer Linse beobachtete.

Das Wort Mikroskop scheint die literarische Welt schnell beeindruckt zu haben, denn knapp fünf Jahre nach Prägung des Begriffs avancierte er aus dem wissenschaftlichen Wortschatz in die Arbeiten vieler Dichter, wo er als Synonym für eine genaue und oft kritische Betrachtung verwendet wurde und erstmalig in dem Gedicht von John Milton, Paradise regain’d, nachweisbar ist.

Der Ausdruck unter dem Mikroskop tauchte gedruckt erstmalig 1765 in James Boswells Boswell on the grand tour auf: “There are few men who can keep their glory when they are examined under the microscope. “