19.09.2018

Mobiltechnologie im Gesundheitswesen – Ihre Gesundheit ruft (an)

Mobiltechnologie im Gesundheitswesen - EVS Translations
Mobiltechnologie im Gesundheitswesen – EVS Translations

Menschen verlassen sich mehr und mehr auf Smartphones und andere tragbare Geräte, um komplexe und sehr unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen, und so ist es kaum verwunderlich, dass die Mobiltechnologie auch im Gesundheitswesen eine immer größere Rolle spielt. In einer Umfrage der Spyglass Consulting Group fand man heraus, dass 73 % der Krankenhäuser sich gerade mit der Entwicklung mobiler Strategien beschäftigen, um die interne Kommunikation zu verbessern und dadurch die Zusammenarbeit zu vereinfachen. Zudem planen 9 von 10 Gesundheitssystemen in den nächsten 18 Monaten erhebliche Investitionen in sichere mobile Technologien.

Angesichts eines prognostizierten Wachstums des Marktes für mehr Mobilität im Gesundheitswesen von derzeit 4 Milliarden EUR auf 17 Milliarden EUR bis 2021 erweitern natürlich auch die großen Technologieunternehmen ihr Angebot für das Gesundheitswesen. Geräte informieren uns jetzt nicht mehr nur darüber, wie viele Schritte wir an einem Tag gemacht haben und wie unsere Herzfrequenz ist, sondern sie können komplexere Aufgaben übernehmen, beispielsweise die Verbindung zu einem Blutzucker-Kontrollgerät herstellen (Tim Cook, CEO von Apple, trägt beispielsweise ein solches Gerät, das er mit seinem iPhone verbunden hat. Nach seiner Aussage ist das „Gesundheitswesen für die Zukunft von Apple eine große Sache“. Und bei Samsung kann man die Glukosewerte in eine Cloud hochladen und von ärztlichen Fachkräften kontrollieren lassen.

Welches Potential die Mobiltechnologie im Gesundheitswesen hat, lässt sich an 3 Bereichen erläutern, und zwar Koordination, Effizienz, und bessere Diagnostik.

Koordination

Eine medizinische Einrichtung ist ein Ort mit vielen komplexen Abläufen. Häufig sind einzelne Abteilungen, beispielsweise die Radiologie oder die Krankenhausapotheke, zu sehr mit den eigenen Abläufen beschäftigt, um sich über Abläufe in anderen Abteilungen Gedanken zu machen. Mit der Mobiltechnologie und indem man den betreffenden Parteien vollen Zugang zu allen Informationen gibt, können die verschiedenen Fachbereiche besser miteinander kommunizieren und Probleme in Echtzeit ansprechen, wodurch Erfahrungen besser und einheitlicher zusammengefasst werden können. Apple unternimmt große Anstrengungen in diese Richtung. CareKit, ein System, das zur Entwicklung von Apps genutzt werden kann, die Patienten helfen, mit Hilfe mobiler Geräte, Sensoren, Kameras und Rechenleistung besser mit ihrer Erkrankung zu leben, soll die Koordination chronischer Erkrankungen wie Diabetes und das Management von Herzerkrankungen verbessern. Gesundheitsdaten und Fortschritte können auf diese Weise vom Patienten besser verfolgt und an den Arzt weitergeben werden, die Arbeit aller an der medizinischen Versorgung Beteiligten kann einfacher koordiniert werden.

Effizienz

Die American Medical Association berichtet, dass 60 % der Ärzte in Notaufnahmen sich „ausgebrannt” fühlen, weil sie zu viel Zeit mit Verwaltungsaufgaben und dem Erfassen von Daten verbringen – nur 27 % ihrer Zeit können sie tatsächlich der Patientenversorgung widmen. In diesen und in vielen anderen Fällen kann mit mobilen Geräten eine bessere und schnellere Erfassung der Daten, ein effizienteres Management von Verwaltungsaufgaben und mehr Zeit für den Patienten ermöglicht und die Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen sowie mit den Patienten verbessert werden. Um diese Effizienzsteigerung nachzuweisen, hat eine Studie der Universität von Toronto gezeigt, dass Patienten durchschnittlich 26 Minuten früher entlassen werden konnten, „wenn der Arzt die Laborergebnisse direkt auf seinem Smartphone empfangen konnte und nicht erst die elektronische Krankenakte des Krankenhaussystems bemühen musste“.

Diagnostik:

Im letzten Jahr beantragte Apple ein Patent für ein elektronisches Gerät, das Gesundheitsdaten berechnet und ein Telefon zu einem Gesundheitsdiagnosegerät machen kann. Die Möglichkeiten, die Mobiltechnologie, Big Data, und KI zur frühzeitigen und verbesserten Diagnose einzusetzen, können von immer mehr Ärzten genutzt werden und mehr und mehr Unternehmen nutzen diese Technologien für klinische Studien, um die richtigen Patienten für Versuchs- und Kontrollgruppen zu finden, ihre Fortschritte im Studienverlauf und im Verlauf wichtiger klinischer Episoden zu überwachen, beispielsweise depressive Episoden, epileptische Anfälle oder Allergieschübe, um die gesundheitlichen Auslöser zu identifizieren und sich auf zukünftige Episoden vorzubereiten, wie auch für neue Arten der Frühdiagnostik, beispielsweise das frühzeitige Erkennen von Autismus. Allein die Softwaresysteme ResearchKit und CareKit von Apple wurden für klinische Studien mit 3 Millionen Teilnehmern eingesetzt, in denen beispielsweise Erkrankungen wie Parkinson oder aber postoperative Reha-Maßnahmen und physikalische Therapie untersucht wurden.

Der Einsatz mobiler Geräte in der Medizin bietet zwar viele Vorteile, jedoch gibt es kein einheitliches Verfahren für eine umfassende Umsetzung ihrer Anwendung. Google sieht eine Lösung für das hohe Aufkommen an Kommunikationsdaten und wettet, dass die Gesundheitsbranche schon bald auf die FHIR-Technologie umsteigt (FHIR = Faster Healthcare Interoperability Resources). Hier sollen alle Daten von Notaufnahmen, Krankenhäusern und Ärzten in einem Standardformat in einer einzigen Datenbank zusammenfließen und den Entwicklern den Aufbau von Gesundheits-APIs ermöglichen, die für den Zugriff auf Datensätze aus verschiedenen Systemen genutzt werden können. Der SEO von Google, Sundar Pichai, sieht KI im Gesundheitswesen als einen der großen Bereiche, in dem sich die Vorteile in den nächsten 10 bis 20 Jahren am stärksten zeigen werden. Das Unternehmen versucht ernsthaft, seine Fähigkeiten auf dem Gebiet der KI zu nutzen, um ein neues technologisches Fachgebiet für die Erkennung, Diagnose und Behandlung von Krankheiten zu schaffen und möglicherweise auch auf dem Krankenversicherungsmarkt Fuß zu fassen, gefolgt von anderen Unternehmen, die über ungeheure Mengen von Anwenderdaten verfügen, die als Gesundheitsdaten klassifiziert werden könnten. 2018 gab es bereits zahlreiche Technikriesen, darunter Amazon, die mit neuen Produkten und Partnerschaften in der Gesundheitsbranche starteten mit dem Ziel, ein neues, disruptives Modell in der Krankenversicherung zu schaffen, das zu einer Senkung der Gesundheitskosten und einer Verbesserung der Leistungen führt.

Ein disruptiver Wandel macht sich im Gesundheitswesen bemerkbar, und alle Akteure, Pharmaunternehmen, Hersteller medizinischer Geräte, Dienstleister, Gesundheitsexperten und Versicherungsgesellschaften müssen ihre Geschäftsmodelle an das Tempo der Märkte, Technologien und veränderten Kundenbedürfnisse anpassen.

EVS Translations unterstützt sie dabei. Wir helfen allen Akteuren der Gesundheitsbranche bei der Anpassung ihrer Geschäftsmodelle und auf dem Weg in die Zukunft des Gesundheitswesens, mit mobiler Technologie, KI, Personalisierung und Big Data.

EVS Translations – Ihr Partner für geschäftssprachliche Lösungen für Gesundheitsdienstleister, mit weltweiter Präsenz, über 25 Jahren Erfahrung und der Fähigkeit, die Vorteile unterschiedlicher Zeitzonen zu nutzen – konzentriert sich auf vier Bereiche, um strategischer Partner für weltweit agierende Unternehmen zu sein: sein einmaliges Konzept Translation as a Service (TaaS) in Übereinstimmung mit internationalen Normen, die Bereitstellung technischer Lösungen (CAT-Tools, Systemintegration, intelligente Plattformen und Maschinen), Prozessinnovation (Optionen zur Prozessautomation für die Koordination und Steuerung großer Mengennachfragen), Beratung (praktisch umsetzbare Erkenntnisse für Unternehmen, die intern ein übersetzungstechnisches System aufbauen möchten, oder Unterstützung bei der Entwicklung eines maßgeschneiderten intelligenten Maschinensystems).