05.01.2016

Mona Lisa

Mona Lisa – Wort des Tages - EVS Translations
Mona Lisa – Wort des Tages – EVS Translations

Leonardo da Vincis Mona Lisa gilt als das berühmteste Gemälde aller Zeiten, um das sich immer wieder Kontroversen und Verschwörungstheorien rankten. Zuletzt wurde vermutet, dass sich unter der Oberfläche von Leonardos berühmtestem Kunstwerk ein weiteres Porträt und Untermalungen befänden.

Schon immer gab es rivalisierende Theorien darüber, wen das Porträt eigentlich darstellt. Weithin anerkannt ist die Vermutung, dass das Bild die Frau eines reichen Seidenkaufmanns aus Florenz, Francesco del Giocondo, darstellt, der das Porträt zur Erinnerung an die Geburt seines zweiten Sohnes im Jahr 1502 in Auftrag gab. Da Vinci malte es dann irgendwann zwischen 1502 und 1517. Die Dame hieß Lisa Gherardini, oder Lisa del Giocondo, der Familienname, von dem sich der italienische Name des Bildes ableitet: „La Gioconda.“

Andere halten es auch für möglich, dass entweder Prinzessin Isabella von Neapel, die Mutter Leonardos oder der männliche Gehilfe und mögliche Liebhaber Da Vincis mit Namen Salaí den Maler zu diesem Porträt inspirierte.

Der französische Wissenschaftler Pascal Cotte, der das Bild über einen Zeitraum von 10 Jahren mit Hilfe der Lichtreflexionstechnik analysiert haben soll, behauptet, er habe unter der Oberfläche des Meisterwerks verdeckte Untermalungen gefunden – eine davon soll vermutlich die echte Lisa del Giocondo zeigen. Außerdem entdeckte Cotte neben einer zweiten sitzenden Figur die schemenhaften Umrisse einer weiteren Gestalt mit größerem Kopf und großer Nase, größeren Händen aber kleineren Lippen, außerdem ein madonnenähnliches Bild mit Perlenkopfschmuck.

Die meisten Kunstkritiker stehen der angeblichen Untermalung der Mona Lisa skeptisch gegenüber und es wäre absolut nicht ungewöhnlich, dass ein Künstler ein Bild nach Änderungswünschen eines Auftragskunden übermalt. Die Untermalungen sollen aber ganz anders aussehen als die Mona Lisa, die wir alle kennen, und keine soll dieses geheimnisvolle Lächeln besitzen, das die Welt schon seit 500 Jahren verzaubert.

Manche Kunstkritiker und das allgemeine Publikum sind sich einig, dass die abgebildete Frau nicht im eigentlichen Sinne schön und das Gemälde selbst in seiner Komposition und Farbgebung nichts Außergewöhnliches ist, aber es ist dieses Lächeln, das uns alle in seinen Bann zieht.

Und genau um dieses Lächeln ging es, als der Begriff Mona Lisa im 19. Jahrhundert in den englischen Wortschatz aufgenommen wurde, und zwar zur Beschreibung einer Frau mit einem tiefgründigen Lächeln und einem rätselhaften Gesichtsausdruck.

Aber wenn es um das meisterliche Kunstwerk geht, machten es die Literaturkritiker schon vor den Kunstkritikern bekannt. Die erste schriftliche Erwähnung findet sich 1841 in The Poetical Works des Iren Thomas Moore: „Wie eine Mona Lisa, in deren Augen ein Maler sich für Jahre verlieren kann.“

1896 beschrieb der englischer Kritiker Walter Pater das Lächeln der Gioconda so: „das unergründliche Lächeln, das stets von etwas Unheilvollem umgeben ist.“

1911 wurde die Mona Lisa von einem Museumsmitarbeiter aus dem Louvre gestohlen. Er versteckte das berühmteste Gemälde unter seinem Mantel und spazierte damit aus dem Museum. Bleibt zu hoffen, dass uns das geheimnisvolle Lächeln der Mona Lisa 2016 nicht abhanden kommt.