29.12.2012

Öl für die Mühlen der Bildung

Katars Ölunternehmen unterstützen Bildungsprojekte und versprechen die Sicherung der Grundschulbildung für die nächste Generation

„Die Erziehung eines Kindes ist eine größere Aufgabe als das Führen eines Staates“
William Ellery Channing

Die Ernennung zum Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft 2022 hat Katar Neid und Kritik eingebracht. Trotz der Anerkennung als aufsteigende Macht sahen es wenige als naheliegenden Veranstaltungsort für eine Sommersportveranstaltung. Ungeachtet des Ausgangs der Fußballweltmeisterschaften in einem Jahrzehnt hat Katars derzeitiger Erfolg ihre Öl- und Gasreserven zu erschließen – was dem kleinen Halbinselstaat das höchste Pro-Kopf-BIP auf der Welt einbrachte – eine andere Art des Neids auf sich gezogen.

Allerdings dürften sich Kritiker besser auf die Zunge beißen, wenn die Pläne zur Verteilung des Energiereichtums von Katar wie beabsichtigt gedeihen. Auf dem WISE-Bildungsgipfel (WISE-Summit) im Jahre 2012 in Doha kündigte die Ehefrau des Emirs von Katar, Sheikha Moza bint Nasser, bahnbrechende Ambitionen zur Sicherung der Grundschulbildung der nächsten Generation an, die sich weit über die Grenzen des eigenen Reiches erstrecken sollen.

Zur Jahrhundertwende gaben die Vereinten Nationen eine Reihe von „Versprechen zum Millennium“ („millennium pledges“) zur Verbesserung der globalen Lebensqualität bis zum Jahr 2015 ab. Herausragend war ein Plan für eine durchgehende Grundschulbildung. Die Frist ist in drei Jahren erreicht und das Ziel scheint so fern wie eh und je. 61 Millionen Kinder im Grundschulalter haben keinen Zugang zur elementaren Grundbildung, fast die Hälfte davon lebt in Kriegsgebieten. Der Vorschlag seine Einnahmen aus den Einkünften von Öl und Gas für den Kickstart der Einlösung des Versprechens zu verwenden und die Primär-, Sekundär- und Hochschulbildung erheblich zu verbessern, spricht sehr für Katar.

Unter den Anwesenden in Doha waren der frühere britische Premierminister Gordon Brown, jetzt UN-Sondergesandter für globale Bildung und Dr. Madhav Chavan, der für seine Arbeit in der Bildung der Armen in Indien den WISE-Preis erhielt. Unter dem Namen „Nobelpreis für Bildung“ („prize for education“) wurde die Auszeichnung mit einem Preisgeld von 500.000 Dollar durch Katars energiereiche Elite eingerichtet und finanziert. Der Erfolg von Dr. Chavan in Doha entsprach einer angemessenen Anerkennung für lebenslanges selbstloses Engagement, aber das Engagement seiner Gastgeber war nicht weniger bemerkenswert. In den nächsten zwei Jahrzehnten will Katar sein Energiegeschenk für die Schaffung einer Wissensökonomie einsetzen und die Zukunft dieses Projektes und damit auch die Zukunft der Welt absichern.

Mit nachgewiesenen Ölreserven von mehr als 25 Milliarden Barrel und Erdgasreserven von über 25 Billionen Kubikmeter hat das Land eine Menge Spielraum für diese Investition. Bildungsprojekte in Afrika, Asien, Südamerika und Europa haben Bedürftigen Hoffnung geschenkt. Und die Hilfe bei der Finanzierung des Wiederaufbaus von Haitis Schulen und Krankenhäusern nach dem ruinösen Erdbeben von 2010 hat denen Hoffnung gegeben, die durch diese Naturkatastrophe nahezu alles verloren haben. Im näheren Umfeld sind neun neu gebaute Universitäten und ein aufwendiges medizinisches Trainings- und Forschungszentrum neue Ergänzungen des aufkeimenden akademischen Systems des Landes.

Die Äußerung von Dr. Madhav Chavan zur Großzügigkeit von Katar brachte die Ansicht vieler Teilnehmer des WISE-Bildungsgipfels auf den Punkt:
„Die Welt ist nicht in Arm und Reich geteilt, sondern in die, die ihren Reichtum teilen und die, die ihn für sich behalten.“

Die Öl- und Gasindustrie erntet ihren Teil Kritik und zieht sich oft den Zorn und Zynismus ihrer Gegner zu. EVS Translations ist stolz darauf, Übersetzungspartner für Energie-Unternehmen im Bereich Öl und Gas zu sein. Es ist klar zu erkennen, dass viele, die über den Energiereichtum Katars entscheiden ihren Platz unter denen beziehen, die ihren Reichtum teilen. Noch können wir nicht sicher sein, inwieweit sich die Welt durch dieses Handeln verbessern wird, aber eine positive Entwicklung für diesen stilvollen Markenauftritt ist zu beobachten. Katar kann Öl und Gas wahrlich in Bildung wandeln.