12.06.2018

Private Equity

Private Equity - Wort des Tages - EVS Translations
Private Equity – Wort des Tages – EVS Translations

Sucht man nach einer Möglichkeit, um 3 Billionen USD Vermögen ganz offen „zu verstecken“, wäre dies wohl der beste Weg dafür. Aus Sicht des Marktes entspräche das einer Fusion von Apple, Amazon, Microsoft und (einem Teil von) Google, und der globale Markt würde darauf wahrscheinlich nur mit einem nonchalanten „Hmmm… ich frage mich, was als Nächstes passiert“ reagieren. Für viele gehört unser heutiger Finanzbegriff in die Welt der Millionäre und Milliardäre, hat aber mit der imposanten und irritierenden Vorstellung, die die meisten Menschen davon haben, nichts zu tun.

Private Equity steht eigentlich nur für nicht öffentlich gehandelte oder nicht an der Börse notierte Besitzanteile. In der Praxis werden börsennotierte Gesellschaften häufig von privaten Unternehmen gekauft, womit sie dann zu privaten Einrichtungen werden. Typischerweise geschieht dies, weil die Privatunternehmen in der gekauften Gesellschaft einen potentiell unerschlossenen Wert sieht, von dem sie hofft, dass er in Zukunft Gewinn abwirft.

Etymologisch betrachtet kann Private Equity als zusammengesetztes Wort verzwickt sein. Der erste Teil, privat, ist vom lateinischen privatus hergeleitet und bezeichnet ganz einfach die Tatsache, dass etwas ‚privat oder nicht öffentlich‘ ist. In diesem Kontext wurde es erstmals circa 1398 gebraucht, in John Trevisas Übersetzung von Batholomeus Anglicus’ De proprietatibus rerum (Über die Ordnung der Dinge), worin es hieß: “The private way is suitable to the near town and is short and near and often grown with grass.” Das zweite Wort, equity, bedeutet gewöhnlich ‚gerecht oder gleichwertig` und stammt vom lateinischen aequitatem ab, und in dieser Bedeutung ist es der Nettowert eines Vermögens (und wenn Sie so wollen wird in der grundlegenden Bilanzgleichung dadurch ebenfalls eine Gleichwertigkeit hergestellt). In dieser Bedeutung wurde es erstmals von Edward Sherwood Meade in einem Artikel von 1904 in Political Science Quarterly gebraucht, wo er schrieb: “Its preferred stock is quoted at..prices which indicate a general conviction that the equity in the company is worth little.”

Obwohl es den Ruf hat, große Kapitalbeteiligungsgesellschaften und vermögende Privatpersonen anzuziehen, ist Private Equity weit üblicher als es vielleicht den Anschein hat – und es kann Sinn machen für eine gute Investition. So schafft Private Equity beispielsweise viele Arbeitsplätze und ist ein führender Arbeitgeber: die fünf größten regionalen Private-Equity-Gesellschaften sind (gemeinsam) der zweitgrößte Arbeitgeber in den Vereinigten Staaten; der größte Arbeitgeber in Europa; und der viertgrößte Arbeitgeber im Asien-Pazifik-Raum. Durch Beteiligungen an speziellen Pensionsplänen zahlen viele Arbeitnehmer in Nordamerika – insbesondere Angestellte im öffentlichen Dienst – in private Beteiligungsgesellschaften ein, die Gelder in börsennotierte Unternehmen investieren; wenn Sie also Angestellter im öffentlichen Dienst sind, sind Sie wahrscheinlich bereits Teil eines Private-Equity-Programms. Und weil Private-Equity-Unternehmen keinen geregelten Märkten unterliegen – wie es bei einem börsennotierten Unternehmen der Fall ist –  können ihre Investitionskriterien breiter aufgestellt sein, und dies kann in Verbindung mit ihrer Erfahrung in einem spezifischen Wirtschaftssektor den Investoren mehr Chancen auf eine bessere Rendite eröffnen.