05.08.2014

Rikscha

Das Wort Rikscha wurde erstmalig 1879 in dem Buch „Revised and Enlarged Edition of Exercises in the Yokohama Dialect”* von H. Atkinson verwendet, einer Satire über die japanische Sprache.Es stammt von dem japanischen Wort jin-riki-sha, das sich aus den drei Zeichen 人力車(Person, Kraft, Fahrzeug) zusammensetzt.

Während der Dynastie der Tokugawa (1603-1868) waren Fahrzeuge mit Rädern verboten und Reisende dadurch gezwungen, zahlreiche Grenzsperren zu Fuß zu passieren. Man konnte sie dadurch besser kontrollieren – eine Maßnahme, die hauptsächlich dazu diente, die Regierenden gegen schnelle militärische Attacken zu schützen. Mit dem Beginn der Meiji-Dynastie (1868-1912) wurde dieses Verbot aufgehoben. Das war die Geburtsstunde der jinrikisha oder Rikscha. Sie wurde in ganz Asien zu einem sehr populären Transportmittel und zuerst in China, dann in Singapur und schließlich in Indien eingeführt.

So komfortabel dieses Transportfahrzeug für diejenigen war, die es nutzten, so gerieten die Rikscha-Läufer häufig an den Rand der physischen Erschöpfung und legten Entfernungen von zwanzig bis dreißig Meilen täglich zurück. 1882 berichtete der San Francisco Chronicleüber einen Rikscha-Läufer ohne Hemd, der wie ein wildes Tier durch die Straßen hetzte. Es war eine äußerst strapaziöse Arbeit und obwohl es den Armen als Erwerbsquelle diente, rauchten viele Rikscha-Läufer Opium, um der körperlichen und mentalen Belastung stand zu halten. Nach dem 2. Weltkrieg ging der Gebrauch von Rikschas, die mit Menschenkraft bewegt wurden, zurück, denn alle Welt bevorzugte jetzt automatisierte Transportmittel. Heute sind Fahrradrikschas auf der ganzen Welt zu finden. Sie sind nicht nur bei Touristen ein sehr beliebtes Fortbewegungsmittel, sondern werden in ihrer motorisierten Form beispielsweise in Schanghai, China, immer noch als bequemes und billiges Fahrzeug für den Weg zum Supermarkt genutzt.

* Sinngemäß übersetzt: Überarbeitete und erweiterte Ausgabe mit Übungen zum Yokohama-Dialekt