05.04.2016

Spitzname

In Zusammenhang mit dem bevorstehenden 90. Geburtstag von Queen Elizabeth II am 21. April konnte sich die Welt an der Nachricht erfreuen, dass der kleine Prinz George für seine Großmutter einen ganz bestimmten Spitz- oder Kosenamen hat.

Während der Rest der Welt die britische Königin wohl eher ganz offiziell mit „Ihre Majestät“ anspricht, hat der zweieinhalb Jahre alte Prinz George einen niedlichen Spitznamen für sie, er nennt sie nämlich ‘Gan-Gan.’

Aber vergessen wir einmal das königliche Protokoll und das Nachsinnen darüber, ob ‘Gan-Gan’ eine wiederholende Verkleinerungsform von ‘Granny’ ist und untersuchen wir das Wort „Nickname“, Spitz- oder Kosename, einmal genauer.

Spitzname – Nickname

Das Wort nickname war bis zum 15. Jahrhundert kein Bestandteil des englischen Wortschatzes, denn bis dahin war die Bezeichnung eke name gebräuchlich.

Das Wort eke gelangte etwa im 9. Jahrhundert in die englische Sprache und stammt aus dem Altgermanischen, mit dem Wortstamm aukon und der Bedeutung ‘ein Zusatz, eine Ergänzung‘.

Und daher kommt der Ausdruck eke name, in der Bedeutung ‘zusätzlicher Name’, der erstmalig 1303 in gedruckter Form dokumentiert ist, und zwar in Robert Mannyng’s Handlyng Synne.

Ungefähr im fünfzehnten Jahrhundert führte die falsche Trennung der Silben des Ausdrucks „an ekename“ zu seiner Reanalyse als „a nekename“.

Die Anerkennung beider Schreibweisen wurde erstmalig im Promptorium parvulorum (Lateinisch: „Wissensschatz für Kinder“) belegt- dem ersten Wörterbuch Englisch-Latein, das um 1440 fertiggestellt wurde.

In den beiden folgenden Jahrhunderten änderte sich die Schreibweise mehrmals (nyckename, nyck name, necname, nicke-name…), Aussprache und Bedeutung des Wortes blieben aber im Großen und Ganzen unverändert.

Der erste schriftliche Nachweis der modernen Schreibweise des Begriffs findet sich in Robert Godfreys Various injuries and abuses in chemical and galenical physique committed both by Physicians and Apothecaries, das man 1674 entdeckte: “Yee Independents, or yee Anabaptists, or yee Quakers, (which are all but Nick names).”

Und der erste Nachweis für die Verwendung des Begriffs nicht nur als Alternativname, sondern in einer recht humorigen, ja vielleicht sogar erniedrigenden Weise, stammt aus dem Jahre 1710, The Tatler by Isaac Bickerstaff : “He unfortunately got the Nickname of the Squeaking Doctor. “

Kehren wir noch einmal zu Ihrer Majestät zurück. Ihr offizieller Spitzname ist natürlich „Lilibet“, aber der Herzog von Edinburgh soll sie zärtlich „Cabbage“, Kohlkopf, nennen.