Was wir auf dem Spielfeld sehen, ist Sport. Unser Wort des Tages dreht sich jedoch darum, womit Sport nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch abseits davon möglich gemacht wird. Das Sportmarketing – unser heutiger Begriff – ist Teil der gewaltigen weltweiten Sportindustrie, deren Wert aktuell bei 1,3 Mrd. USD liegt, und umfasst mit Ausnahme der millionenteuren Spieler (seien es Millionen in Euro, Pfund oder Dollar) nahezu alles andere, von Finanzen und Verträgen über PR und Eventmanagement bis hin zu den Feinheiten von Training, Medizin und Personalwesen. Das breitgefächerte Sportmarketing konzentriert sich sowohl auf die Sportförderung als auch die Unternehmensförderung durch Sport.
Das Wort ist eine Kombination aus Sport, das um 1400 aus dem altfranzösischen Verb desporter – „ablenken, amüsieren oder von ernsthaften Angelegenheiten abbringen“ – entstanden ist, und Marketing, das als Verbalsubstantiv von market um 1560 in der englischen Sprache Einzug fand. Market wiederum ist eine alt-nordfranzösische Ableitung des lateinischen marcatus, was so viel wie „Geschäfte machen“ bedeutet.
Je nach Perspektive gibt es viele verschiedene mögliche Ursprünge des Konzepts. So leuchten sowohl das erste bezahlte Sportereignis (ein Baseball-Spiel in den USA im Jahr 1858) als auch die Gründung der Football Association in London im Jahr 1863, das erste internationale Fußballspiel 1872 (England gegen Schottland) und auch die ersten Kurse zu Sportadministration und -management 1911 (University of Wisconsin-Madison) als Grundlage ein. Tatsächlich gab es Sportmarketing in der einen oder anderen Form schon seit jeher, selbst bei den olympischen Spielen der Antike. Allerdings gibt es Sportmarketing als Beruf, der studiert und perfektioniert werden kann, erst seit etwa 50 Jahren; die Disziplin hat sich zeitgleich zu Globalismus und Informationsrevolution entwickelt.
Als eigenständige Branche innerhalb einer etablierten und wachsenden, wenn auch fragmentierten Industrie ist Sportmarketing allen Prognosen nach weiterhin auf Wachstumskurs. Hierbei gelten die Region Asien-Pazifik (9 %) und der Nahe Osten (6 %) als Treiber für die nächsten Jahre, wobei allerdings Nordamerika und Westeuropa weiterhin die größten Märkte bleiben.
