23.07.2013

Sprachenvielfalt in Indien – von Kannada zu Tamil

Sprachenvielfalt in Indien
Sprachenvielfalt in Indien – von Kannada zu Tamil

Es überrascht in keinster Weise, dass nahezu jedes auf internationaler Ebene operierende Unternehmen auf dem indischen Markt Fuß zu fassen sucht. Bei einer Bevölkerung von 1,2 Milliarden, einer rasch expandierenden Wirtschaft und dynamisch wachsenden Programmen in allen Feldern der technologischen Forschung und Entwicklung zeichnet sich Indien als der lukrativste und verheißungsvollste Zukunftsmarkt ab. Trotz all der potenziellen Erträge birgt Indien jedoch auch einige Hürden, die von einem geneigten Investor zunächst überwunden werden müssen, um erfolgreich Geschäfte auf dem Subkontinent abschließen zu können. Neben den konventionellen Erfordernissen des Markteintritts, wie etwa Grundkapital und Logistikanforderungen, kommt bei einer Expansion gen Indien ein Element hinzu, von dem eine Vielzahl an Unternehmen überfordert sind: die linguistische Planung.

Bedauerlicherweise machen viele Unternehmen den Fehler, aufgrund der kolonialen Vergangenheit Indiens von einer zumindest teilweisen Englischsprachigkeit auszugehen, obwohl effektiv lediglich 12 % der Bevölkerung auch wirklich Englisch sprechen. Von der englischen Sprache einmal abgesehen werden manche investitionswillige Unternehmen darauf vertrauen, dass die Regierungssprache Indiens Hindi ist. Dies mag im Falle von Rechtsstreitigkeiten oder einer staatlichen Beteiligung oder Aufsicht auch eine relevante Überlegung sein, sich auf das Hindi alleine zu verlassen ist oft aber nicht genug, wenn es darum geht, gewinnbringend Handelsgeschäfte in Indien zu betreiben.

Wie jeder erfolgreiche Geschäftsmann verstehen wird, ist die wichtigste aller Sprachen stets jene, in der Handel getrieben wird und in der ein Unternehmen eine Verbindung zum jeweiligen Markt, zu den Geschäftspartnern und Kunden herstellt. Im Falle von Indien ist die Sachlage jedoch zu komplex, als dass eine Kommunikation mit den Geschäftspartnern auf Englisch und die Vermarktung auf Hindi ausreichend wäre. In Indien gibt es 22 offiziell anerkannte Sprachen; jede davon kennzeichnet sich durch eine eigene Schrift und jeweils nur ihr zukommende Regeln und Feinheiten. Darüber hinaus kann jede dieser Sprachen ihrerseits in eine Unzahl örtlicher Dialekte aufgeteilt werden, womit die Zahl indischer Sprachen mit Leichtigkeit die Marke von 2.000 sprengt.

Einige Fakten

  • 83 Millionen Menschen, hauptsächlich im Einzugsgebiet Kalkuttas (die Bundesstaaten Westbengalen, Tripura, die Andamanen und Nikobaren), sprechen Bengalisch.
  • In der Region um Mumbai, auf die 13 % des Bruttoinlandsprodukts sowie 15 % der Industrieproduktion entfallen, ist die vorherrschende Sprache Marathi.
  • Der Bundesstaat Karnataka, hauptsächlich bekannt für seine größte Stadt Bangalore (Einwohnerschaft von 9 Millionen), weist die höchste Wachstumsrate des indischen Bruttoinlandsprodukts insgesamt und pro Kopf auf. Die vorwiegende Form der Kommunikation und offizielle Staatssprache ist Kannada, nicht Hindi.
  • Tamil ist eine der wenigen fortbestehenden klassischen Sprachen Indiens und auch eine der offiziellen Sprachen des indischen Staates Tamil Nadu – eine Region, die in erheblichem Ausmaß in Informationstechnologien investiert und mehrere IT-Parks vorzuweisen hat.

Diese Aufstellung von Fakten und Zahlen erscheint beachtlich, doch um ihr wirklich relevante Bedeutung abgewinnen zu können, müssen wir sie aus der Unternehmersicht heraus betrachten. Nehmen wir einmal an, Ihr Unternehmen zieht eine Geschäftstätigkeit in Andhra Pradesh in Betracht (Hyderabad ist mit 7 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Bundesstaates). Die Planungsphase wurde abgeschlossen, das Kapital beschafft, Vertriebsnetze etabliert, doch Ihr Unternehmen ist nicht darauf vorbereitet, in den zu 92,5 % gesprochenen Sprachen der Region, das heißt auf Telugu und Urdu Geschäfte zu tätigen. Dieses Versäumnis wäre nicht nur ein Fehlschlag, der Sie Kraft, Zeit und Geld kostet, sondern würde im gleichen Atemzug eine verpasste Chance bedeuten (über kurze oder womöglich auch längere Zeit): die Chance in einem Staat Geschäfte zu betreiben, der nach seinen Einwohnern gemessen größer ist als Deutschland. Welches Unternehmen ist gewillt auf die Möglichkeit zu verzichten, Zugang zu mehr als 84 Millionen Kunden zu haben?

Um den Bedürfnissen des einzigartigen indischen Marktes gerecht zu werden und dessen Möglichkeiten zum besten Vorteil zu nutzen, ist es von äußerster Wichtigkeit für ein Unternehmen, seinen Geschäftspartnern und Kunden in deren bevorzugter Sprache zu begegnen. Nur so können die Geschäfte optimal florieren. Nahezu alle dieser sprachlichen Barrieren lassen sich durch die Beauftragung eines erfahrenen Sprachdienstleisters überwinden, der mit indischen Geschäftsdokumenten, Vorschriften und Verträgen vertraut ist. Ein solcher könnte Sie ebenfalls beim Entwurf von speziell auf die indischen Teilmärkte zugeschnittenen Marketingkampagnen unterstützen.

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