15.01.2020

Storyboard

Storyboard – Wort des Tages – EVS Translations
Storyboard – Wort des Tages – EVS Translations

Machen wir zum Kinostart des neuen Star-Wars-Films „Der Aufstieg Skywalkers“ (Episode IX) ein kleines Gedankenexperiment: Wie würden Sie den ursprünglichen Star-Wars-Film (Krieg der Sterne, später in die Saga eingeordnet als „Episode 4“) jemandem beschreiben, der den Film nie gesehen hat? Sie würden natürlich wiedergeben, was in bestimmten Szenen passiert, beispielsweise in der Barszene in Mos Eisley, bei der Rettung von Prinzessin Leia oder bei der Zerstörung des Todessterns. Doch diese Szenen sind weit mehr als bloße Abschnitte der Handlung. Die Art, wie diese Szenen gefilmt wurden, beispielsweise die Kameraperspektive, die Atmosphäre, die Dramatik, der Schauplatz, die Beleuchtung, die Dialoge und die Spielweise der Schauspieler: all das schafft erst eine detailreiche, lebendige Geschichte, die das Publikum in ihren Bann zieht. Diese vermeintlich subtilen Merkmale sind kein Zufallsprodukt – sie haben alle mit unserem Wort des Tages zu tun, dem Storyboard.

Ein Storyboard ist eine Abfolge von Bildern/Zeichnungen, die Kameraperspektiven, Regieanweisungen und Dialoge darstellen, um den Ablauf eines Films, einer Animation oder eines anderen visuellen Medieninhalts zu visualisieren. Der Begriff entstand aus der Verbindung des Wortes Story, das grob als „mündliche oder schriftliche Erzählung eines Geschehens“ definiert ist, und des Wortes Board, das ursprünglich eine Tafel oder eine größere Holzfläche bezeichnete und später auf das Anschlagen/Anzeigen von Informationen bezogen wurde.

Da unser Begriff mit visuellen Medien zusammenhängt, ist es nicht verwunderlich, dass er auf die Anfangszeit des Films zurückgeht, wobei der französische Illusionist und Filmregisseur Georges Méliès zu Beginn des 20. Jahrhunderts als einer der ersten Storyboarding zur Perfektionierung von Spezialeffekten in seinen Filmen verwendete.

Obwohl die Idee selbst bereits früh bei Pionieren wie Méliès und bei den Animationen des Walt-Disney-Studios geläufig war, wurde der Begriff erst später geprägt. Er kann bis auf eine Ausgabe der Zeitschrift Popular Science vom März 1914 zurückverfolgt werden, in der stand: „Reese findet nichts dabei, morgens Geräusche zu 80 Szenenfotos zuzuordnen, die vor ihm auf einem Storyboard ausgebreitet sind.“ Auch wenn das Wort mit einiger Verzögerung auf das Konzept folgte, war es bald nicht mehr aus der Vorstellung visueller Medien wegzudenken. Das zeigt sich an der Ausgabe der Chicago Tribune vom 16. August 1967, als mit der Aussage „Werbespots müssen geschrieben, in einem Storyboard organisiert, neu geschrieben und genehmigt werden“ das Storyboard zu einem Verb wurde.

In einer Welt, in der viele Menschen mehrere Bildschirme nutzen und Nachrichten sowie Kommunikations- und Unterhaltungsinhalte größtenteils visuell rezipieren, ist Storyboarding wichtiger denn je. Doch in einer Weltwirtschaft mit zahlreichen Sprachen und Gepflogenheiten kann sich die Vermittlung der richtigen Botschaft als schwierig erweisen. Sie können Zeit und Geld sparen, Missverständnisse vermeiden und sichergehen, dass alle vom Gleichen reden, wenn Storyboards von einem angesehenen Sprachdienstleister erstellt und lokalisiert werden.