31.01.2018

Übersetzungsprojekte planen – das magische Dreieck

Übersetzungsprojekte planen - das magische Dreieck
Übersetzungsprojekte planen – das magische Dreieck

“Man kann nicht alles haben!” – Aber mit dem ‘Magischen Dreieck’ und wenn Sie folgendes beherzigen, kann Ihr Übersetzungsprojekt sehr wohl zum Erfolg werden.

Nach 3 Monaten Networking und Kommunikation gibt es endlich eine Reaktion des potentiellen Kunden: In der In-Box der Kundenbetreuerin liegt eine E-Mail-Anfrage!

Jetzt schnell den Telefonhörer zur Hand nehmen und die Sache ins Rollen bringen. Der Kunde am anderen Ende der Leitung umreißt das Projekt wie folgt:

“Ich brauche bis morgen Abend dringend 10.000 Wörter in wahrscheinlich 12 Sprachen (ist noch nicht ganz sicher), und es darf nicht so teuer werden, unser Budget gibt nicht so viel her. Die Übersetzung muss sehr gut werden, sie soll in ein paar Monaten veröffentlicht werden ”.

Die Kundenbetreuerin bleibt ruhig und antwortet – im besten Kundenbetreuerinnenton – : „OK, danke dass Sie uns kontaktiert haben”.

Übersetzungsprojekte sind nicht immer einfach, denn Kunde und Sprachdienstleister haben unterschiedliche Prioritäten und Parameter in Bezug auf das, was sie abliefern müssen. Während einige Sprachdienstleister mit “kurze Bearbeitungszeit und niedrige Kosten” oder “hohe Qualität und niedrige Kosten” punkten wollen, sind diese Kriterien für Ihr Projekt möglicherweise nicht relevant oder nicht geeignet. Kosten, Zeit und Umfang sollten beurteilt werden, so dass Ihr Übersetzungsprojekt in eine realistische und auf das Endziel fokussierte Richtung gelenkt wird. Vorausschauende Planung, klare Kommunikation und ein gewisses Verständnis dafür, wie Übersetzungen bearbeitet werden, sind stets hilfreich, um ein Übersetzungs– oder Lokalisationsprojekt zum Erfolg zu führen.

Kosten

Vielleicht haben sich die Sprachdienstleister das ja selbst eingebrockt. Versprechungen wie “schnelle, kostengünstige Übersetzungen” oder “ “kostengünstige Qualitäts-Übersetzungen ” sind weit verbreitet, können aber auch den Wert einer guten Übersetzung und eines professionellen Projektmanagements untergraben. Wir alle müssen mit Budgeteinschränkungen zurechtkommen, aber mit der richtigen Herangehensweise kann man die Kosten in den Griff bekommen und einen Mehrwert schaffen.

Die Leiterin von Content Projects and Innovation der E-Commerce-Plattform Get Your Guide, Anne-Cecile Dousson-Lheritier, sprach mit slator.com über die Lokalisationsstrategie ihres Unternehmens und stellte fest, dass „die Qualität der Übersetzung eng mit der Kundenzufriedenheit verknüpft ist“. Sie sprach auch über den Zusammenhang zwischen schlechter Qualität und niedrigen Werten bei Conversion-Rate und Net Promoter Score. Kosten sind immer ein Faktor, aber man sollte auch an den potentiellen ROI oder an die Kosten einer späteren Mängelbeseitigung denken, wenn man in diesen Prozess zu wenig investiert.

Zeit

Ein enger Zeitrahmen ist ein weiterer klassischer Constraint. Ein Übersetzer arbeitet meist gegen die Zeit, denn die Klienten müssen sich auf eine zuverlässige Lieferung verlassen können. Ein guter Sprachdienstleister kann Engpässe überbrücken und hat entsprechende Krisenpläne, aber auch der Klient kann dem Projektmanager helfen, gegen die tickende Uhr zu kämpfen: eine plötzlich dringend gewordene Deadline bringt unnötige Hektik in den Lokalisationsprozess und geht zu Lasten der Fähigkeit, ein gutes Ergebnis pünktlich abzuliefern. Was ist der Grund für diese Hektik? Könnte man mit einer besseren Vorausplanung hier beim nächsten Mal Abhilfe schaffen? Auch Änderungen am Quellenmaterial während der laufenden Übersetzung können zu Komplikationen führen und den Zeitrahmen gefährden. Versuchen Sie, alles fertig vorbereitet zu haben, bevor die Übersetzung gestartet wird, und informieren Sie den Sprachdienstleister umgehend, wenn doch einmal Änderungen notwendig sein sollten.

Umfang

Wenn Sie Entwurfsdateien verwenden, kann Zeit für Feedbackschleifen erforderlich sein. Bei einem großen, mehrsprachigen Projekt wäre es außerdem von Vorteil, Zeit für Übersetzerfragen einzuplanen, um alle im Quelltext auftauchenden Unklarheiten anzusprechen. Der Übersetzungs- oder Lokalisationsprozess erfordert Planung, damit das Übersetzungsbüro sicherstellen kann, dass die übersetzten Inhalte auch wirklich ihr Ziel erreichen. Eine gute Kommunikation zwischen Klient und Sprachdienstleister, und zwar von Anfang an, sorgt für eine klare Vorstellung vom Projektumfang, jedoch sollten Fragen, die den Fokus des ‚Triple Constraint‘ verschieben könnten, bereits im Vorfeld geklärt werden, einschließlich möglicher unvorhergesehener Umstände (z. B. neuer Inhalt in der Mitte des laufenden Projekts). Er sollte ansprechbar sein und strategisch vorgehen, so dass die fertige Übersetzung das Ziel des Klienten erfüllt, obwohl ein wenig Hilfe immer sehr willkommen ist und zu einer guten Partnerschaft beiträgt.

Übersetzungsprojekte planen – Die Checkliste:

Kosten:

Lassen Sie sich von Ihrem Übersetzungbüro dabei helfen, mit Ihren Inhalten zur Wertschöpfung beizutragen, mit dem richtigen Management bei allen Projekten und Sprachen. „Billig”-Anbieter gibt es genug – aber verdienen Ihre Übersetzungsprojekte nicht etwas Besseres?

Zeit:

Eine möglichst schnelle Lieferung ist sicherlich manchmal im Wettbewerb ausschlaggebend, aber lassen Sie Ihre Übersetzungsanfrage nicht bis zur letzten Minute liegen. Vermeiden Sie unnötige Kosten, beispielsweise durch Dringlichkeitszuschläge.

Umfang:

Plötzlich festgestellt, dass noch weitere Inhalte berücksichtigt werden müssen oder an den vorhandenen etwas geändert werden muss, und das mitten im laufenden Projekt? Versuchen Sie, alle Änderungen zu einem Paket zu schnüren und informieren Sie Ihren Dienstleister.