11.03.2014

Kaleidoskop

Der Begriff „Kaleidoskop“ wurde aus den griechischen Wörtern kalos (schön), eidos (Form) und skopeo (sehen, betrachten) zusammengesetzt. Das Kaleidoskop wurde von dem Schotten Sir David Brewster erfunden, der mehrere Jahre an der Idee arbeitete, bevor er sie patentieren ließ. Die erste Erwähnung in der englischen Sprache ist in Brewsters Patentantrag aus dem Jahr 1817 zu finden. Die hübsche zylindrische Vorrichtung mit einer Füllung aus bunten Objekten, die über und über in sich bewegenden symmetrischen Mustern gespiegelt werden, sowie die elegante griechische Wortzusammensetzung als seine Bezeichnung fanden tatsächlich sehr schnell großen Anklang. John Murray, der Verleger von Lord Byron, sandte im darauffolgenden Jahr ein Kaleidoskop an den britischen Romantiker und schrieb dazu: „Ich sende Ihnen ein sehr sorgfältig verarbeitetes Kaleidoskop, ein neu erfundenes Spielzeug“. Bereits 1822 wurden diese faszinierenden neuen Instrumente in den Vereinigten Staaten in Serie gefertigt und Kindern als Geschenk überreicht.

Dr. David Brewster war ein Wissenschaftler, der sich bei seinen Forschungen auf die Lichtbeugung konzentrierte. Seine Erkenntnisse wurden für die Entwicklung von Stereoskopen  und Leuchttürmen verwendet. Als Gründer des Magazins The Edinburgh Journal of Science und als Gründungsmitglied der British Association for the Advancement of Science übernahm er eine tragende Rolle dabei, die großen wissenschaftlichen Fortschritte der Zeit breiteren Kreisen zugänglich zu machen. Trotz seiner anderen Erfolge ist es das Kaleidoskop, für das er die größte Berühmtheit erlangte. Etwa 40 Jahre nachdem er das ewig verzaubernde Instrument erfunden hatte, verfasste er darüber eine größere Abhandlung The Kaleidoscope: Its History, Theory and Construction: with Its Application to the Fine and Useful Arts. Wie passend, dass das Werk von John Murray verlegt wurde, der das Kaleidoskop von Anfang an kannte.

Heutzutage kann man Kaleidoskope für eine große oder ganz kleine Summe erstehen: Als Kinderspielzeug werden sie nach wie vor weltweit aus günstigen Materialien hergestellt. Es gibt jedoch auch handgefertigte Glaskaleidoskope, die von Künstlern und Kunsthandwerkern sorgfältig erstellt werden, und hochpreisige Kostbarkeiten sind. An verschiedensten Orten wie San Diego (Kalifornien) und Inhotim (Brasilien) kann man durch riesige „Landschaftskaleidoskope“ blicken, die – statt innenliegende Objekte zu drehen – die umliegende Natur- oder Stadtlandschaft in eine faszinierende, facettenreiche Aussicht verwandeln.

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