24.01.2024

Best Practices für die Marketing-Lokalisierung,
Teil zwei: Lokalisierung von Web-Content

Best Practices für die Marketing-Lokalisierung, Teil zwei: Lokalisierung von Web-Content
Best Practices für die Marketing-Lokalisierung, Teil zwei: Lokalisierung von Web-Content

Lokalisierung spielt in jeder Marketingstrategie eine entscheidende Rolle. In unserer dreiteiligen Webinar-Serie über verschiedene Marketingbereiche stellen wir Best Practices vor – von Video- bis Web-Content. In Teil eins ging es um Best Practices im Bereich Videolokalisierung: Wir befassten uns mit Untertitelung, Voiceover und On-Screen-Text.

 

In Teil zwei konzentrieren wir uns auf die Bedeutung der Web-Lokalisierung. Gabriele Manasse, Gründer von Bablic, spricht mit Stevan Relic, Director of Product Management bei Unbabel, über eines der wirkungsvollsten Werkzeuge im Marketing – den Webauftritt eines Unternehmens.

 

Schaffung einer personalisierten (und lokalisierten) Web-Erfahrung

Die Website eines Unternehmens ist häufig der erste Ort, den potenzielle Kunden besuchen, wenn sie mehr über Ihr Unternehmen erfahren möchten. Somit kommt dem ersten Eindruck eine herausragende Bedeutung zu. Wenn Unternehmen keine positive Erfahrung in der Muttersprache der Nutzer schaffen, riskieren Sie, diese an Wettbewerber zu verlieren, die alles dafür tun, um ein maßgeschneidertes Nutzererlebnis zu bieten. Wie können Unternehmen diese Hürde nehmen?

„Die Website muss den Bedürfnissen der jeweiligen globalen Zielgruppe Rechnung tragen und sollte sich nicht nur an inländischen Nutzern orientieren“, erklärt Gabriele Manasse. „Es gibt unzählige Studien, die belegen, dass sich wichtige Kennzahlen deutlich verbessern, nachdem Webinhalte in der Muttersprache der Zielgruppe veröffentlicht wurden. Die Konversions- und Wiederkehrrate ist höher und die Absprungrate geringer. Einige Studien zeigen, dass Nutzer bereit sind, für dasselbe Produkt oder dieselbe Dienstleistung einen höheren Preis zu zahlen, wenn die Informationen in ihrer Muttersprache verfügbar sind.“

Aber wie entscheidet ein Unternehmen angesichts der Vielzahl von Regionen und Sprachen, in welche Sprachen die Website zuerst lokalisiert werden soll?

„Hier kommt Marktforschung zum Einsatz“, erklärt Stevan Relic. „[In welche Sprachen man lokalisiert], hängt von den Inhalten Ihrer Website ab, von Ihrem Produkt und in welche Länder Sie expandieren möchten. Darüber hinaus ist der zeitliche Faktor nicht zu vernachlässigen. Für manche Märkte ist eine Lokalisierung aufwendiger als für andere.“

Gabriele Manasse zufolge spielt auch die Auswertung von Daten eine wichtige Rolle.

„Schauen Sie sich einfach Ihre Analysen an“, sagt er. „Es gibt massenweise Daten über die Aktivitäten auf Ihrer Website. Aus den Analysen geht hervor, woher Ihr Traffic kommt. Wir können genau sehen, wie viele Nutzer wir aus welchem Land haben. Wir streben keine Lokalisierung für ein Land an, aus dem nur 3 % unseres Traffics kommt. Wir möchten die Website für Länder lokalisieren, aus denen ein erheblicher Anteil unseres Traffics stammt.“

 

Priorisierung von Webseiten

Sobald Sie die Sprachen, in die die Website übersetzt werden soll, festgelegt haben, müssen Sie definieren, welche Seiten Priorität haben, da es eventuell nicht immer möglich ist, alle Seiten auf einmal zu übersetzen.

„Der erste Schritt sollte darin bestehen, meine Must-haves und meine Nice-to-haves zu definieren“, erklärt Gabriele Manasse.

Zu den Seiten mit hoher Priorität gehören immer die Startseite und Produktseiten. Es gibt jedoch Must-have-Seiten, die auf keinen Fall fehlen dürfen. Dazu zählen Seiten mit rechtlichen Angaben, zum Beispiel AGB, Datenschutzhinweise und Cookie-Richtlinien.

 

Optimierung von SEO und Lokalisierung

SEO ist wichtig, damit potenzielle Kunden Ihre Website finden. Als Unternehmen möchte man immer ganz oben auf der Trefferliste stehen und Nutzern wichtige Informationen entsprechend ihren Suchbegriffen bereitstellen. Wenn Unternehmen jedoch SEO nicht für mehrsprachige Zwecke anpassen, können Sie von diesem Werkzeug unter Umständen gar nicht profitieren.

„Wir möchten unsere Website so übersetzen, dass wir nicht nur eine höhere Konversionsrate generieren, sondern auch mehr organischen Traffic erzeugen“, erklärt Gabriele Manasse. „Alle Suchmaschinen zielen darauf ab, relevante Inhalte auf Basis der eingegebenen Suchaufträgen bereitzustellen, d. h. verfügbare Inhalte in der Muttersprache des Nutzers. Es liegt daher auf der Hand, dass die Übersetzung in hohem Maße zum Erfolg einer Website beiträgt.“

Stevan Relic zufolge gibt es auch viele technische Aspekte, die berücksichtigt werden müssen.

„Ihre gesamten SEO-Aktivitäten müssen jetzt für andere Regionen restrukturiert werden“, sagt er. „Auf technischer Ebene muss die Indexierbarkeit der gesamten Website-Inhalte sichergestellt werden. Dies gilt auch für SEO in der Hauptsprache Ihrer Website.“

Darüber hinaus muss eine klare URL-Struktur vorhanden sein, Meta-Inhalte und die Sitemap müssen korrekt übersetzt werden.

 

Schaffung einer ansprechenden Optik

Während SEO dazu beitragen kann, dass Besucher auf Ihre Website gelangen, sorgt eine attraktive Optik dafür, dass die Besucher auch auf Ihrer Website verweilen. Websites müssen so gestaltet werden, dass sie für Nutzer ansprechend sind. Unternehmen berücksichtigen oft nicht, dass eine scheinbar einfache sprachliche Änderung bedeuten kann, dass Sie Ihr Design zu einem gewissen Grad anpassen müssen.

„Ein wichtiger Aspekt ist das Layout“, sagt Gabriele. „Nicht alle Sprachen haben die gleichen Anforderungen. Ein deutscher Satz ist unter Umständen doppelt so lang wie der entsprechende englische Satz und benötigt daher doppelt so viel Platz auf Ihrem Bildschirm. Das Layout darf darunter nicht leiden.“

„In vielen Sprachen wird von links nach rechts geschrieben, aber in manchen Sprachen auch von rechts nach links“, erklärt Gabriele Manasse. „Es geht nicht nur um Textänderungen. Wenn Sie das gesamte Layout der Website, einschließlich der Schreibrichtung, anpassen, ist es wichtig, die Nutzererfahrung, die in der Originalsprache geschaffen wurde, zu rekonstruieren.“

 

Möchten Sie mehr über Best Practices in der Lokalisierung von Webinhalten erfahren? Sehen Sie sich das gesamte Webinar hier an und freuen Sie sich auf die Zusammenfassung von Teil drei unserer Webinar-Reihe.