08.05.2014

Polio – Poliomyelitis

2013 meldete die Weltgesundheitsorganisation, dass Polio in Indien ausgerottet ist. Dies ist ein weiterer Sieg im Kampf gegen die auch Kinderlähmung genannte Entzündung der grauen Nervenzellen des Rückenmarks, die eine der gefürchtetsten Erkrankungen des 20. Jahrhunderts war. Die Erkrankung führte häufig zu Lähmungen. In den USA wurde der schlimmste Ausbruch 1952 verzeichnet, als nahezu 58.000 Fälle gemeldet wurden. Von dieser Zahl starben über 3.000 Menschen und bei über 20.000 Erkrankten kam es zu leichten bis schweren Lähmungen. Zu den Überlebenden der Polio zählen Mia Farrow, Arthur C. Clarke, Neil Young und Robert McNamara. Impfstoffe dagegen wurden erst in den 1950er Jahren entdeckt und ab dem Ende des Jahrzehnts eingesetzt. Nord-, Mittel- und Südamerika wurden 1994, Europa 2002 als poliofrei erklärt. Seit 2014 steht Indien nun auch auf dieser Liste und die Erkrankung ist nahezu fast vollständig ausgerottet: 2012 wurden weltweit weniger als 300 neue Fälle gemeldet.

Woher stammt jedoch die Bezeichnung „Poliomyelitis“? Der Begriff wurde aus den griechischen Wörtern polios (grau), melios (Mark) und der Endung -itis (Krankheit) zusammengesetzt. Erstmals verwendet wurde der Begriff „Poliomyelitis“ im Deutschen von A. Frey in einer Zeitschrift über klinische Medizin, die 1874 in Berlin herausgegeben wurde. In diesem Aufsatz schreibt er über „einen Fall von subakuter Lähmung bei Erwachsenen, möglicherweise Poliomyelitis“. Das erste Auftreten in der englischen Sprache war sehr ähnlich, sowohl hinsichtlich Veröffentlichung als auch Wortlaut. Vier Jahre später gab ein Artikel des American Journal of Medical Science an: „Es war ein Fall von akuter Poliomyelitis“. Die Kurzform „Polio“ haben amerikanische Zeitungen erfunden. Der erste gedruckte Verweis stammt aus einer Zeitung aus dem Jahr 1911.

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