19.06.2014

Sievert

Sievert (Sv) ist die Maßeinheit für biologische Schäden im menschlichen Körper aufgrund von Strahlenbelastung. Benannt wurde sie nach dem Schweden Rolf Sievert, Radiologe und Pionier auf dem Gebiet der biologischen Wirkung von Strahlen. Er erfand ein Instrument zur Messung der Dosisleistung durch ionisierende Strahlung, die sogenannte Sievert-Kammer. In den 1940er- und 1950er-Jahren bezeichnete die Einheit Sievert eine spezifische Strahlendosis. Gemessen werden die Äquivalentdosis und die effektive Dosis anhand eines für jede Strahlenart und jedes Organ spezifischen Qualitätsfaktors. Die Dosis bezieht sich auf die Strahlenquelle, den Abstand von dieser Quelle und die Dauer der Exposition, da beispielsweise Alpha-Strahlen bei gleicher Dosis deutlich gefährlicher für menschliches Gewebe als Gamma-Strahlen sind.

Sievert wird oft in Millisievert (mSv) oder Mikrosievert (µSv) angegeben. Laut der amerikanischen Umweltschutzbehörde liegt die normale Strahlenexposition bei 6,2 mSv pro Jahr. Anderen Forschern zufolge ist eine erwachsene Person rund 2,7 mSv pro Jahr an Strahlung ausgesetzt. Diese Strahlung stammt aus Hintergrundquellen, medizinischen Untersuchungen und Behandlungen. Die Exposition bei einem Transatlantikflug liegt beispielsweise bei rund 0,07 mSv, bei einer Thorax-Röntgenaufnahme bei 0,02 mSv.

Nukleare Unfälle und die Exposition gegenüber Atommüll haben selbstverständlich deutlich höhere Radioaktivitätswerte zur Folge. Bei der Katastrophe von Tschernobyl stiegen die Radioaktivitätswerte im Kontrollraum des Reaktors auf rund 300 Sv/h. Diese Dosis führt innerhalb von wenigen Minuten zum Tod. Selbst heute, knapp 30 Jahre nach dem Unfall, liegt die Radioaktivität in der Reaktorhalle noch immer bei 35 Sv/h, eine Dosis, die bei einem Erwachsenen innerhalb von 20 Minuten zum Tod führt.

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