09.02.2016

Export

Export - Wort des Tages - EVS Translations
Export – Wort des Tages – EVS Translations

Das Wort Export stammt vom lateinischen exportare. Bis zum 17. Jahrhundert hatte das Wort ‚Export‘ nicht die Bedeutung ‚Waren in andere Länder schicken‘ sondern es bedeutete so viel wie ‚wegbringen‘: ex bedeutet ‚aus, heraus‘ und portare bedeutet ‚tragen‘. 1612 schrieb der Philosoph und Staatsmann Francis Bacon Essays, in denen die ursprüngliche Bedeutung von Export auftaucht: „They export honour from a man and make him a returne in enuy”*. Erst 1665 tauchte das Wort Export in seiner heutigen Bedeutung erstmalig in der englischen Schriftsprache auf, und zwar in der Übersetzung der Annals and Histories of the Revolts of the Low Countries von Hugo Grotius, einem holländischen Juristen und Gelehrten. Darin schrieb er: „Sie könnten alles exportieren, außer Kriegsmaterial und Getreide”.

Und da wir gerade von Export sprechen, es war der Schiffsbau, der es im 19. Jahrhundert Großbritannien ermöglichte, Waren in das gesamte Empire zu exportieren und dadurch der britischen Industrie zur Blüte zu verhelfen. Im viktorianischen Zeitalter florierte die Textilindustrie, die das Empire mit einer Vielfalt von Fasern und Farbstoffen belieferte. Im 21. Jahrhundert leistet die Textilindustrie noch immer einen gesunden Beitrag zur britischen Wirtschaft, aber die wichtigsten Exportgüter sind derzeit Automobile, raffiniertes Petroleum, Rohöl, abgepackte Medikamente und Gasturbinen. Diese Industrien bilden gemeinsam den Fertigungssektor Großbritanniens—ein exportintensiver Sektor, der 44 % der Gesamtexporte des Landes ausmacht.

Weit entfernt vom goldenen Zeitalter der Fertigungsindustrie hat dieser Sektor in Großbritannien einige Höhen und Tiefen durchlebt, ganz besonders in den letzten zehn Jahren. Und trotzdem scheint unter einigen Herstellern eine positive Stimmung hinsichtlich der Aussichten für 2016 und ganz sicher in Bezug auf das Exportwachstum vorzuherrschen. In einem Bericht der EEF Manufacturer’s Organisation heißt es: „Im kommenden Jahr haben Investitionen in Technologie und Innovation und der Export in neue Märkte bei den Herstellern oberste Priorität“. Weiter heißt es: „Zwar erwarten die Hersteller eine anhaltende Dämpfung der weltweiten Wirtschaftslage, glauben aber dennoch, ihre Exporte – wenn auch moderat – in 2016 steigern zu können“. Nach den Erkenntnissen des Berichts sind es die Hersteller von Transportfahrzeugen, die „hinsichtlich der Exportaussichten am optimistischsten“ sind.

Diese positive Stimmung spiegelte sich letzte Woche auch in der Financial Times wieder, als die gute Neuigkeit verbreitet wurde, dass die „britischen Automobilhersteller den starken Umsatzrückgang in Russland und China im letzten Jahr gelassen hinnehmen konnten, da sie mehr Autos denn je ins Ausland lieferten“. Aber wir sollten nicht zu euphorisch sein. Denn laut dem Bericht bleiben einige in der Branche vorsichtig, weil eine Vielzahl dieser Autos in EU-Staaten exportiert werden, und wir steuern bekanntlich gerade auf ein EU-Referendum zu…

Hoffen wir, dass die Hersteller ihre Exportziele für 2016 erreichen und Großbritannien auf den Weg bringen zu einer stärkeren und ausgeglicheneren Wirtschaft.

 

*Etwa: Sie nehmen einem Mann die Ehre weg und er kehrt zurück in Eifersucht.