26.01.2016

Pomelo / Pampelmuse

Pomelo / Pampelmuse – Wort des Tages - EVS TranslationsPomelo or Chinese Grapefruit
Pomelo / Pampelmuse – Wort des Tages – EVS TranslationsPomelo or Chinese Grapefruit

Handelt es sich einfach um eine riesige Grapefruit oder um eine eigenständige Frucht? Die Pomelo ist heute überall zu finden, aber wir kaufen sie eher selten, hauptsächlich wegen ihrer „unpraktischen“ Größe – zu groß, um sie in einer Portion aufzuessen, und so landen die Reste dann häufig im Mülleimer.

Zwar sind die meisten der Ansicht, dass die Pomelo ganz ähnlich schmeckt, wie eine Grapefruit, doch ist sie gewöhnlich ein wenig bitter und schmeckt eher wie eine Kreuzung aus Grapefruit und Orange. Aber im Gegensatz zu der landläufigen Meinung, dass die Pomelo eine Zitrushybride ist, handelt es sich tatsächlich um eines der vier ursprünglichen Zitrusgewürze (die anderen drei sind Zitronat, Mandarine und Papeda), aus denen die übrigen kultiviert wurden, also, um es kurz zu machen, die Orange und die Grapefruit gelten als Hybride der Pomelo, nicht umgekehrt.

Die Pomelo oder Citrus maxima (Citrus grandis) ist in Südostasien beheimatet, wo sie viele verschiedene Namen hat.

Pomelo- Geschichte

In der englischen Sprache nannte man die Frucht ursprünglich „shaddock“, auf Deutsch Pampelmuse, nach dem britischen Naturforscher Sir Hans Sloane, der als Arzt in Jamaika etwa 800 neue Pflanzenarten entdeckte. 1696 wurde sein Pflanzenkatalog in Latein veröffentlicht, in dem er die Bezeichnung der Frucht auf Captain Shaddock, den Kapitän eines ostindischen Schiffes, zurückführte, der laut Sloane Pomelosamen nach Barbados brachte. So schrieb er 1707 in A voyage to the islands Madera, Barbados, Nieves, S. Christophers and Jamaica: with the natural history of the herbs and trees: „In Barbados sind die Pampelmusen noch besser als in Jamaica. Ihre Samen gelangten durch einen gewissen Captain Shaddock mit einem ostindischen Schiff dorthin, der diese Insel auf seiner Passage nach England ansteuerte und den Samen dort einführte.”

Die Existenz dieses Kapitäns ließ sich in den Archiven der Britischen Admiralität nicht zurück verfolgen, aber die Geschichte und der Name sind nachweisbar.

Ableitungen der heute üblichen Schreibweise, Pomello, Pommelo, Pumelo oder Pummelow, tauchten erst im späten 19. Jahrhundert auf, ursprünglich in den Reisetagebüchern des britischen Marinehistorikers James Thursfield, der 1817 folgendes schrieb: „Die wichtigsten Früchte in Java sind Kokosnüsse, Bananen, Kochbananen..und Pampelmusen, die hier Pommelos genannt werden”.

Und damit kommen wir zum Federal Writers’ Project der Works Project Administration (WPA) in Florida, wo wir 1939 die moderne Schreibweise unseres Worts finden: „Hybriden wie die Tangelo, eine Kreuzung zwischen der Tangerine und der Pomelo, oder auch Grapefruit”.

Die Herkunft des Wortes „Pomelo“ ist unbekannt. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Variante des niederländischen Namens für die Grapefruit – pompelmoes, der wiederum von Afrikaans pomelo (Grapefruit) abstammen könnte.

Interessant ist die Tatsache, dass die Pomelofrucht eine der Zutaten des Forbidden-Fruit-Likörs des frühen 20. Jahrhunderts war, der außerdem Honig und Weinbrand enthält. Aber heute ist die Pomelo, obwohl ihre Herkunft offensichtlich ein wenig verwirrend und sozusagen ‚bitter-süß‘ ist, auf unserem Tisch keineswegs verboten.