16.02.2016

Sarkasmus

Für diejenigen, die eine neue Sprache erlernen, ist das bei weitem einer der schwierigsten Aspekte der Sprache. Anders als die meisten anderen leichter erkennbaren Äußerungen oder Formen des Humors bleibt das heutige Wort aufgrund seiner Subtilität und unterschwelligen Bedeutung häufig ein fest gehütetes Geheimnis derer, die eine Sprache fließend beherrschen.

Unabhängig von seiner Definition kann Sarkasmus, als verbales Mittel, als etwas gelten, das so alt ist wie die gesprochene Sprache selbst. Ähnlich wie bei der Kunst, „die man erkennt, sobald man sie sieht“, ist es auch mit dem Sarkasmus: wir erkennen ihn, sobald wir ihn hören. Aber wie ist es mit dem Wort selbst?

Unser Wort, Sarkasmus, stammt vom spätlateinischen sarcasmus, und dieses wiederum stammt vom spätgriechischen sarkasmos ab, das so viel bedeutet wie „Hohn, Spötterei, oder Neckerei“. Zwar wird seit der Zeit der alten Griechen bis zum heutigen Tag Sarkasmus in der Sprache eingesetzt, um auf bissige Weise Verachtung auszudrücken, doch stammt der Wortstamm tatsächlich aus dem Fleischerhandwerk: sarx bedeutet „Fleischstück“ und das verlängerte sarkazein bedeutet wörtlich „das Fleisch abschälen“ oder, im übertragenen Sinne, am Bild von etwas oder jemandem zerren.

Richtig und sparsam eingesetzt kann Sarkasmus ein erstaunliches Sprachwerkzeug sein. Studien haben aber gezeigt, dass Sarkasmus, insbesondere wenn man ihn überbeansprucht, von anderen als Feindseligkeit und Missgunst wahrgenommen wird und sich auf das Glück und die zwischenmenschlichen Beziehungen negativ auswirken kann. Außerdem gehört zum Witz auch Talent und so kann es auch ein Mangel an Intelligenz und Verständnis sein, wenn man ihn zu häufig gebraucht.

Die erste bekannte schriftliche Erwähnung des Wortes Sarkasmus findet sich in einem Gedicht von Edmund Spenser von 1579, The Shepheardes Calendar, in dem es heißt: „Tom piper, an ironic Sarcastic, spoken in derision of these rude wits, which [etc.].” In einem Werk von Henry Hutton aus dem Jahr 1619, Follie’s Anatomy, heißt es: „Muse, show the rigour of a Satyr’s art, In harsh Sarcasm, dissonant and smart.” Und in Anlehnung an das, was weiter oben gesagt wurde, drückt es, zu guter Letzt, vielleicht Robert Burtons Anatomy of Melancholy am besten aus, wo es heißt: „Many are of so petulant a spleen, and have that figure Sarcasm so often in their mouths,..that they must bite.”