20.02.2020

Zugängliche Videos

Zugängliche Videos – Wort des Tages – EVS Translations
Zugängliche Videos – Wort des Tages – EVS Translations

Bei der Produktion von Medien und insbesondere Videos dreht sich im Allgemeinen erst einmal alles um die Erstellung von Inhalten, die das Zielpublikum interessieren und fesseln. So kann es in Videos zum Thema Reisen beispielsweise um exotische Reiseziele, aufregende Aktivitäten und kulinarische Besonderheiten gehen, aber zum Beispiel auch um die Frage, wie erschwinglich Reisen zu bestimmten Zielen sind. An dem Spruch Content is King ist viel Wahres dran, allerdings impliziert er eine ganze Reihe von (nicht notwendigerweise zutreffenden) Annahmen zur Zugänglichkeit von Videos.

„Zugänglichkeit“ wird hier nicht im Kontext der Internetanbindung oder Browser-Merkmale verwendet, sondern in Bezug auf Videos mit Inhalten, die mit Blick auf Menschen mit Behinderungen, wie beispielsweise Hör- und Sehbehinderte, aber auch Menschen mit einer nicht sichtbaren Behinderung, konzipiert wurden. Anstatt „zugänglich“ wird häufig auch der sehr anschauliche Begriff „barrierefrei“ verwendet. „Video“ bedeutet „sehen“, stammt aus dem Lateinischen (video = ich sehe) und bezieht sich auf die Aufnahme, die Wiedergabe sowie die Nutzung bewegter Bilder. Das Wort „zugänglich“ bzw. seine englische Entsprechung „accessible“ wurde im Zusammenhang mit Behinderungen erstmals im Jahr 1970 in der Fachzeitschrift American Journal of Nursing verwendet, in der von einem „Symbol for identifying accessible buildings and facilities“ (Symbol zur Kennzeichnung zugänglicher Gebäude und Einrichtungen) die Rede war.

Das Konzept der Zugänglichkeit ist im Großen und Ganzen auf die Behindertenrechtsbewegung zurückzuführen, die in den 1960er-Jahren (in den USA) entstand, und fand in den 1990er-Jahren Eingang in nationale Gesetze. Zugängliche Videos finden allerdings erst seit Mitte der 2000er-Jahre weite Verbreitung, als die Einbettung von Videos in Websites populär wurde. Sehr häufig denken wir im Zusammenhang mit der Barrierefreiheit an übersetzungsbasierte „Add-ons“ wie die Untertitelung oder Synchronisierung, doch es gibt – je nach gewünschtem Zugänglichkeitsgrad – eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten, zugängliche Video-Inhalte zu erstellen. Untertitel für Gehörlose und Schwerhörige beispielsweise können neben den sprachlichen Inhalten auch Geräuschbeschreibungen enthalten, Sehbehinderte profitieren davon, wenn die Größe oder der Kontrast von Bildern angepasst werden können oder besonders stark auf die Vertonung gesetzt wird, und in vielen Fällen ist ein speziell auf Menschen mit Behinderungen ausgelegter Media Player unabdingbar.

Hier besteht ganz klar ein riesengroßes Marktpotenzial, denn mehr als 5 % der Weltbevölkerung (360 Millionen Menschen) leiden unter einem stark beeinträchtigenden Hörverlust, bei 3,5 % liegt eine mindestens mittelschwere Sehbeeinträchtigung vor (253 Millionen Menschen) und 62 % aller beschäftigten Behinderten haben eine Behinderung, die nicht sofort ins Auge fällt. Aus Studien wissen wir außerdem, dass 71 % der behinderten Menschen eine Website sofort verlassen, wenn sie nicht barrierefrei gestaltet ist. Video-Inhalte orientieren sich zumeist an einem bestehenden Bedarf und sollen die Besucher der Website, in die sie eingebettet sind, zum Verweilen animieren. Doch ganz unabhängig vom jeweiligen Bedarf steht fest, dass barrierefreie Videos nötig sind, um wirklich allen den Zugang zu den unzähligen Inhalten im Internet zu ermöglichen.

Ihre Videos sind schon barrierefrei? Dann lesen Sie das Whitepaper „A marketer’s guide to creating video for a global audience“ von EVS Translations, um herauszufinden, wie Sie durch eine globale Ansprache noch mehr erreichen können.