24.09.2015

Event

Event - Wort des Tages - EVS Translations
Event – Wort des Tages – EVS Translations

Leider wurde „Event“ zu einem der Worte, die so häufig und beiläufig verwendet werden, dass sie manchmal überbeansprucht sind. Es gibt aktuelle Events, historische Events, Events in Bezug auf Orte, Menschen, praktisch alles – ja selbst das Lesen dieses Artikels könnte man als Event sehen. Betrachtet man die breite Bedeutung dieses Wortes und seine häufige Verwendung, bezogen auf das, was jeder Einzelne für wichtig erachtet, wäre es ein Geduldsspiel, wollte man versuchen, verschiedene Beispiele hierfür zu zitieren. Aber was ist mit dem Wort selbst?

Unser Wort event entstammt einer Verbindung der lateinischen Wörter ex venire, das bedeutet „kommen aus“, und das sind Events in ihrem eigentlichen Sinne – sie sind eine Differenzierung, die aus einer Norm kommt, so wie die Plünderung Roms im Jahr 410 v. Chr. (zum ersten Mal in 8 Jahrhunderten) oder, um ein etwas jüngeres Ereignis zu nennen, die Ablehnung des kolonialen Status Quo in der Amerikanischen Revolution. Auf seinem Weg durch das Mittelfranzösische (als event) bekam unser Wort eine neue Bedeutung, im Sinne von „die Konsequenz von etwas“, wie beispielsweise in dem Satz „in the event that“ (für den Fall, dass), der in jedem juristischen Vertrag und jedem Arbeitsvertrag zu finden ist. Zu einer echten Explosion unterschiedlicher Bedeutungen kam es, als das Wort zu Beginn des 17. Jahrhunderts in die englische Sprache Einzug hielt: seitdem wird es im Sport, als Zeitplan für astrophysikalische Ereignisse (Ereignishorizont), und sogar als Erläuterung (der Verlauf der Ereignisse) verwendet.

Die erste bekannte Verwendung unseres Wortes im Englischen findet sich in einem Werk von William Fulbecke aus dem Jahre 1602 mit dem Titel A Parallele or Conference of the Civill Law, in dem es heißt: “I could not but expect the event of so good a thing.” Circa 1616 verwendete auch William Shakespeare das Wort in Titus Andronicus: “ To Order well the State, That like Events, may never it Ruinate.” Diese ersten Verwendungen befassen sich mit Vorkommnissen. Vielleicht ist die Bedeutung, die am meisten für die sprichwörtliche Öffnung der Schleusen der Bedeutung unseres Wortes verantwortlich ist, in dem Werk von Alfred North Whitehead An Enquiry Concerning the Principles of Natural Knowledge aus dem Jahr 1919 zu finden, in dem es heißt: “The ‘constants of externality’ are those characteristics of a perpetual experience which it possesses..when we apprehend it. A fact which possesses these characteristics, namely these constants of externality, is what we call an ‘event’. Und das heißt eigentlich nichts anderes, als dass praktisch alles als Event betrachtet werden kann.