15.12.2015

Kardamom

Kardamom – Wort des Tages - EVS Translations
Kardamom – Wort des Tages – EVS Translations

Wir alle wissen ja, welches die teuersten Gewürze der Welt sind, nämlich Safran und Vanille. Aber wissen Sie auch, welches Gewürz gleich an dritter Stelle steht? Genau, der Kardamom.

Als eines der wohl ältesten Gewürze der Welt wird Kardamom viel häufiger verwendet, als die meisten anderen Gewürze. In der Küche reicht die Verwendung von süßen und schmackhaften Gerichten bis zu kalten und warmen Getränken.

Die Geschichte des Kardamom reicht mindestens 4000 Jahre zurück und wie viele Gewürze dieser Zeit wurde er hauptsächlich wegen seiner medizinischen Wirkung geschätzt.

Die Griechen und Römer verwendeten Kardamomgewürz für Parfums, Salben und ätherische Öle und auch in den meisten religiösen Opfergaben spielte es eine Rolle.

Die Wikinger entdeckten das Gewürz vor etwa tausend Jahren auf ihren Reisen nach Konstantinopel und brachten es nach Skandinavien, wo es heute eine der wichtigsten Zutaten für den traditionellen Glögg (Glühwein) ist.

Im 3. Jahrhundert n. Chr. stand Kardamom in Alexandria auf der Liste der steuerpflichtigen indischen Gewürze und Indien behielt seine Stellung als weltweit größter Kardamomexporteur bei, bis es im späten 20. Jahrhundert von Guatemala abgelöst wurde, wo der deutsche Kaffeepflanzer Oscar Majus Kloeffer in den 1920iger Jahren die Kultivierung des indischen Kardamom einführte.

Das Wort Kardamom stammt von der mittelenglischen Ableitung der beiden frühgriechischen Wörter zur Bezeichnung der beiden wichtigsten Arten des Gewürzes, die den Griechen bekannt waren – kardamon (Kresse) und amōmon (Gewürzpflanze), die später dann einfach als kardamōmon bezeichnet wurden.

Die beiden wichtigsten Varianten sind: Elettaria, auch bekannt als echter Kardamom, mit hellgrünen Schoten, hauptsächlich bekannt von Indien bis Malaysia, und Amomum, mit größeren, dunkelbraunen Schoten, hauptsächlich verwendet in Asien und Australien. Von hier stammen die Bezeichnungen grüner und schwarzer Kardamom.

Die Verwendung von Kardamom als Verdauungshilfe ist seit Anfang 1800 enorm gestiegen, aber seine magenberuhigenden Eigenschaften waren schon lange vorher bekannt, wie man aus der ersten schriftlichen Erwähnung in einer britischen Quelle schließen kann. Unser Wort tauchte erstmalig gedruckt in John Trevisas Übersetzung der frühen Enzyklopädie De Proprietatibus Rerum (Über die Eigenschaften der Dinge) auf: „Kardamom hilft gegen Beschwerden und Irritationen des Magens.”

Kardamom verwendet man für eine Vielzahl von Hauptgerichten und Suppen, beispielsweise Reis und Curry, bis hin zu Getränken wie Chai und Tee, und die Kombination aus Kardamom, Nelken, Zimt, Koriander, Fenchel und Sternanis ist typisch für viele weihnachtliche Leckereien, von Lebkuchen bis Glühwein.