Konfetti regnete es gestern Abend, als Dortmund das DFB-Pokalfinale erreichte. Und auch bei Wer wird Millionär geht ein Konfettiregen über den erfolgreichen Kandidaten nieder.
Kein Zweifel – Konfetti ist der Inbegriff von Glück und ausgelassenen Feiern.
Zwei Geschichten aus Italien:
Erstens: Es ist eine lange Tradition, bei wichtigen Feierlichkeiten wie Hochzeiten und Geburten, Süßigkeiten, beispielsweise überzuckerte Mandeln, zu verschenken. Bereits Boccaccio berichtete gegen 1350 davon in seinem Werk Il Decamerone. Auch der Adel servierte dieses Konfekt im 15. Jahrhundert auf seinen Hochzeiten. Zu einem echten Volksbrauch entwickelte sich das Ganze jedoch erst, als Zucker in Europa auch für das einfache Volk zugänglich wurde: Italienischen Erfindern auf der Insel Madeira war es zu verdanken, dass dieses Lebensmittel nicht mehr länger nur den Reichsten der Reichen vorbehalten war. Auch Goethe, der einer Karnevalsfeier in Rom beiwohnte, fand daran Gefallen und berichtete von diesem Brauch: „Die gehobene Welt wird von zahllosen Masken zu Fuß bedrängt, belacht, mit Konfetti oder Bonbons eingedeckt.“
Zweitens: Bei Paraden amüsierten sich die Menschen damit, Dinge wie Obst oder Eier in die Menschenmenge zu werfen. Ein kostspieliges Vergnügen. Also musste eine Alternative her. Zunächst Kreidebälle, die im Aussehen an das Konfekt erinnerten, später Papier. Die erstmalige Verwendung des Wortes Konfetti in der englischen Sprache spiegelt exakt diese Entwicklung wider. Kurz nach Goethe schrieb der schottische Dichter Mayne über den großen Spaß, auf italienischen Festivals mit Konfetti zu werfen. Diese beschrieb er als „kleine Bälle in der Größe von kleinen Marmorstücken“. Eine weitere Szene aus Rom: Dickens berichtete von einer Parade, bei welcher Zuschauer an den Fenstern riesige Säcke mit Konfetti ausschütteten, welches wie aus einer Wolke über die Menschenmenge herabregnete.
Dies bringt uns direkt zu ersten Konfetti-Parade in New York: Die Feier anlässlich der Errichtung der Freiheitsstatue.
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