17.09.2014

Привет* Frühlingsrollen! Neue Allianzen in Zeiten der Sanktionen

Während der russische Einfuhr-Stopp für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der EU schnell zu neuen Lieferantenkonstellationen führte, forderten auch andere Wirtschaftssanktionen ihre Opfer, und das nicht nur in der sich abschwächenden russischen Wirtschaft, sondern auch bei westlichen Unternehmen, die sich zunehmend auf Russland als Wachstumsmarkt stützten. Insbesondere Maschinenbau- und Landwirtschaftsbetriebe sahen ihr Umsatz- und Marktwachstum in Russland aufgrund der anhaltenden Spannungen bereits schwinden. Aufgrund der korrigierten Wachstumserwartungen sind jetzt geschätzte 25.000 deutsche Jobs in der Exportwirtschaft gefährdet. Und auch in anderen exportorientierten Volkswirtschaften beginnen sich die wachsenden Spannungen auf den heimischen Markt auszuwirken. Die schwedische Kosmetikfirma Oriflame beispielsweise war gezwungen, die Quartalsdividende zu streichen und überraschend Maßnahmen zur Kosteneinsparung durchzuführen, um dadurch die schleppenden Umsätze in ihren beiden größten Märkten, Russland und die Ukraine, aufzufangen.

Neue Allianzen in Zeiten der Sanktionen

Natürlich werden die Auswirkungen der fortgesetzten Wirtschaftssanktionen für die russischen Unternehmen noch wesentlich härter spürbar, insbesondere bei den von der Spitzentechnologie abhängigen Unternehmen. Das Hauptproblem sind jedoch Öl und Gas und deren Umschlag, ganz einfach deswegen, weil es der russischen Wirtschaft an vertikaler Diversifikation und Tiefe, wie sie beispielsweise die deutsche Wirtschaft besitzt, mangelt. Die bloße Tatsache, dass es für Gegenwart und Zukunft viele Fragezeichen gibt, führte zu Initiativen für eine Neuorganisation des Energiegleichgewichts in Europa und Asien. So suchen die traditionellen Importeure von russischem Öl und Erdgas wie Deutschland, Polen und Italien jetzt nach neuen Versorgungsmöglichkeiten in den arabischen Ländern, Kanada und den USA. Russland wiederum sichert sich neue Exportmärkte für seine ungeheuer großen Vorkommen. Insbesondere China und Indien wollen in Zukunft ihren wachsenden Energiebedarf mit russischem Erdgas als saubere und wirtschaftliche Energiequelle decken. China hat mit der russischen Gazprom bereits einen Liefervertrag über 30 Jahre mit einem Wert von geschätzten 400 Milliarden $ ausgehandelt und Indien scheint im Begriff zu sein, diesem Beispiel in nicht allzu ferner Zukunft zu folgen. In weniger lebenswichtigen aber umso prestigeträchtigeren Sektoren wie der Weltraumforschung suchen ehrgeizige Schwellennationen wie Mexiko und Indonesien die Zusammenarbeit mit Russland, um dadurch die Überlegenheit der NASA zu stoppen.

Sanktionen sind zweifellos unangenehme Mechanismen mit lähmenden Auswirkungen auf die Wirtschaft eines Landes. Nur die Zeit wird zeigen, wie gut Russlands Wirtschaft mit den jüngsten Sanktionsmaßnahmen fertig wird und wie sich diese auch auf die Länder auswirken, die sie verhängen. Aber eins ist klar – der immer tiefere Graben zwischen Russland und dem Westen wird neue wirtschaftliche Realitäten schaffen. Bei einigen dieser neuen Allianzen könnte es sich um kurzfristige Vereinbarungen handeln, andere werden bleiben. Doch sicher ist, dass Russland und seine Wirtschaft ein Markt sind, den es zu beobachten gilt.

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*Russisch: Hallo