Genauso ein Bild wie aufgrund der Aussagekraft eines visuellen Mediums mehr als tausend Worte sagen kann, so sagt ein bewegtes Bild mehr als ein unbewegtes aus. Dank ihrer Fähigkeit zur Kombination von verschieden Informationsaspekten auf durchdachte und ansprechende Weise, die andere direkte, statische Methoden nicht bieten können, sind Videos eine weit überlegene Kommunikationsmethode. Wenn es jedoch um die Nutzung von Videos für Werbezwecke geht, kann es vorkommen, dass der Begriff etwas unklar und missverständlich ist. Wir möchten daher im Folgenden versuchen, Videomarketing zu entmystifizieren und zu erläutern.
Betrachten wir zunächst einmal den Begriff selbst, Videomarketing, eine Kombination aus den Wörtern Video und Marketing. Der Grundbegriff Marketing, der auf das Substantiv Markt zurückzuführen ist, leitet sich von dem alten französischen Wort marchiet her, und hat wie andere Begriffe aus dem Bereich Handel und Gewerbe, z. B. merchant, seinen Ursprung in dem lateinischen Wort mercatus in den Bedeutungen Handel, Kaufen und Verkaufen oder Markt. Das Adjektiv Video, das festlegt, um welche Art des Marketings es sich handelt, leitet sich direkt von dem lateinischen Verb video her, was schlicht „Ich sehe“ bedeutet.
Es gibt zwar kein genaues Datum, an dem der Begriff „Videomarketing“ zum ersten Mal verwendet wurde, das Konzept ist jedoch nicht neu – schließlich hatte diesen September vor 40 Jahren das Lied/Musikvideo Video Killed the Radio Star Premiere. Was die Wörter selbst betrifft, handelt es sich hier um einen Fall von Recycling.
Ursprünglich zur Beschreibung der Tätigkeit des Verkaufs auf einem Markt verwendet, tauchte der englische Begriff market erstmalig im Jahr 1455 auf. Der schottische Anwalt und Historiker James David Marwick berichtet in seinem Werk aus dem Jahr 1871 Charters of the City of Edinburgh (Charters der Stadt Edinburgh) über die Anordnung: „Only other merchandise that ought to be marketed within the burgh“ (Die einzigen anderen Waren, die in der Freistadt vermarktet werden dürfen). Wenn man unser heutiges Verständnis des Begriffes in der speziellen Bedeutung Verkaufsförderung/Verkauf von einem und Werbung für ein Produkt betrachtet, lässt sich die erste Verwendung auf die Ausgabe von Harper’s Magazine aus dem Jahr 1884 zurückverfolgen, in der zu Recht angemerkt wurde: „Diese Vermarktung von Vorräten war der Beginn…ihres Erfolgs“.
Der Begriff Video wurde zum ersten Mal 1935 verwendet, als es anfangs große Bedenken bezüglich der Rolle/Funktion dieses visuellen Elements im Vergleich zu Audio gab. Ein Beispiel hierfür findet sich in der Ausgabe der Zeitschrift The Wireless World vom 18. Januar 1935: „Ich bemerkte, dass die Amerikaner anfingen, „Audio“ nicht mehr in seiner ursprünglichen Verwendung zusammen mit „Frequenz“, sondern für diesen Sonderzweck zu verwenden, und mit dem Gedanken spielten, „Video“ als Ergänzung von „Audio“ zu benutzen.“ Im allgemeineren Sinne im Zusammenhang mit der Erstellung und der Verbreitung von Video-Inhalten wurde der Begriff erstmalig am 6. November 1952 im Rocky Mount (North Carolina) Evening Telegram verwendet: „Im Wesentlichen wäre eine Videoaufzeichnung ähnlich, wie wenn man das Klavierspiel des Filius daheim aufzeichnet.”
In der Praxis wird mit Videomarketing das Marketing mittels Videos bezeichnet, oder die Verwendung des Mediums der bewegten Bilder zur effektiven Kommunikation mit Verbrauchern, wenn Sie diese Ausdrucksweise bevorzugen. Obwohl die Geschichte des Videomarketings auf einen TV-Werbespot für Bulova-Uhren aus dem Jahr 1941, der während eines Baseballspiels der New York Yankees ausgestrahlt wurde, zurückverfolgt werden kann, beginnt es erst jetzt wirklich, seine Wirkung zu entfalten. Wenn wir Videomarketing aus der Vergangenheit betrachten (also TV-Werbespots), dann basierte es entweder auf einer unheimlich teuren, alle Medien umfassenden Werbekampagne oder zielte auf eine bestimmte Zielgruppe ab, die man beim Schauen einer bestimmten Sendung überzeugen möchte. Videomarketing heutzutage umfasst jedoch die Nutzung von Big Data zur Herstellung von kurzen, aussagekräftigen und eingängigen Videos, die ihr Publikum gezielt ansprechen, unterhalten und einbeziehen sollen. Darüber hinaus ist es mit dem Aufkommen des Smartphones und angesichts der Tatsache, dass 90 % der Verbraucher Videos auf ihren Mobiltelefonen anschauen, seit Ende 2013 zu einem Anstieg der mobilen Videoaufrufe um über 233 % gekommen. Die Gelegenheiten zur Ansprache des richtigen Publikums nehmen stetig zu.
Abgesehen davon, dass diese spezifische Art der Kommunikation attraktiver, moderner und stimulierender ist, führt sie auch zu besseren Ergebnissen. Studien zeigen, dass
- 64 % der Kunden wahrscheinlicher ein Produkt online kaufen, nachdem sie ein Video darüber angeschaut haben.
- 59 % der Entscheidungsträger in Unternehmen lieber ein Video anschauen als einen Artikel oder einen Blogeintrag lesen würden.
- 90 % der Kunden berichten, dass Produktvideos ihnen bei der Kaufentscheidung helfen.
- das Einbetten von Videos auf Startseiten die Konversionsrate um 80 % steigert.
Anders ausgedrückt, wenn Sie derzeit noch nicht viel über Videomarketing wissen, dann können Sie davon ausgehen, dass sich das bald ändern wird. Hier sind einige – bis jetzt nur englische – Tipps zur Erstellung von globalen Videomarketing-Inhalten. Die deutsche Übersetzung folgt bald!
