18.03.2015

Was sind die „Zutaten“ für eine gute Übersetzung?

In dieser dreiteiligen Reihe haben Sie Gelegenheit, die Arbeit des Übersetzers näher kennen zu lernen. Sie erfahren, um was es bei der Übersetzung eines Textes aus der Ausgangssprache in eine Zielsprache geht und wir werden die Frage stellen: „Wie kommt man zu einem guten Ergebnis?”

Diese Artikel sollen Ihnen ein besseres Verständnis dessen vermitteln, was Übersetzen ist und was die Voraussetzungen für eine gute Übersetzung sind.

Teil I Was sind die „Zutaten“ für eine gute Übersetzung: die sprachliche Kompetenz

Teil II Was sind die „Zutaten“ für eine gute Übersetzung: die beruflichen Fertigkeiten des Übersetzers

Teil III Was sind die „Zutaten“ für eine gute Übersetzung: das betriebliche Umfeld

 

 Teil I Was sind die „Zutaten“ für eine gute Übersetzung: die sprachliche Kompetenz

Berichte über die Preiskämpfe der Supermärkte sind nichts Neues. Fast wöchentlich scheinen sich die Großen der Branche gegenseitig zu überbieten und wollen ihre Ware noch günstiger anbieten, als die Konkurrenz. Einige wollen den Kunden weismachen, mit den höheren Preisen zahle man schließlich nur für den Markennamen. Aber haben Sie schon einmal die Zutatenliste einer bekannten Marken-Tomatensauce mit der günstigeren Eigenmarke des Supermarkts verglichen? Mit der Übersetzungsbranche ist es wie mit der Tomatensauce: die Qualität ist sehr unterschiedlich und es gibt gute Gründe für die Preisunterschiede.

Wer eine Übersetzung benötigt, unterschätzt häufig, wie viele Kenntnisse und Qualifikationen notwendig sind, um eine Übersetzung von hoher Qualität anzufertigen. Der um sich greifende Trend zu Billigübersetzungen, beispielsweise durch Crowd Sourcing, kann dazu beitragen, die fachlichen Standards zu unterminieren. Aber man muss wissen, dass gute Übersetzungen in erster Linie professionelle Übersetzer erfordern. Wenn Sie nur für 5 % Tomaten bezahlen möchten, können Sie nicht 80 % erwarten.

Aber was ist ein „professioneller Übersetzer” eigentlich? Vielleicht kann man dieses Kriterium in zwei Bereiche unterteilen: sprachliche Kompetenz und berufliche Fertigkeiten. In Teil I beschäftigen wir uns mit der sprachlichen Kompetenz.

Bei EVS Translations ist der Schlüssel für eine perfekte Übersetzung die Qualität der einzelnen „Zutaten”. Die Investition in talentierte Linguisten ist also unabdingbar. Aber wenn es um das Übersetzen geht, kann der Begriff „talentierter Linguist” nicht nur anhand der sprachlichen Qualifikation definiert werden, denn diese allein macht noch keinen guten Übersetzer aus. Man sollte also nicht annehmen, dass jemand mit einem akademischen Abschluss in Sprachen ein technisches Handbuch von 10.000 Wörtern aus dem Italienischen übersetzen kann, nur weil er Italienisch spricht.

Die Fähigkeit, einen fremdsprachlichen Text zu lesen und die darin enthaltene Information in die Zielsprache zu übertragen, ist keine leichte Aufgabe und bis man es beherrscht, braucht es schon einige Zeit. Die Strukturen von Ausgangssprache und Zielsprache sind unterschiedlich und können kulturelle Referenzen oder Begriffe enthalten, die in der Zielsprache keinen Sinn ergeben oder gar nicht vorkommen. Für weniger erfahrene Übersetzer kann es sich daher als schwierige Aufgabe erweisen, eine Übersetzung anzufertigen, die für den zielsprachlichen Leser nicht ‚übersetzt‘ klingt.

Ein erfahrener Übersetzer ist in der Lage, genau die Mitte zwischen wörtlicher und freier Übersetzung zu finden, so dass die Übersetzung die Erwartungen des Zielpublikums erfüllt.

Das richtige Übertragen von Informationen aus einer Ausgangs- in eine Zielsprache ist aber noch nicht alles. Das wichtigste, was ein angehender Übersetzer lernen muss, ist, wie er seine sprachlichen Fertigkeiten mit Erfolg in der Praxis anwenden kann.

 

Und damit kommen wir zu Teil II

Teil II dieser Reihe befasst sich mit den beruflichen Fertigkeiten eines Übersetzers sowie mit Kriterien, die seine fachliche Kompetenz entsprechend der Industrienorm EN-15038:2006 betreffen.